Dänemark 2014 - Drei Mädels in der dänischen Südsee
Aufstehen - die See ruft! Morgenbad in der Ostsee. Duschen. Einkaufen. Einkäufe an Bord verstauen. Autos wegparken. Jaqueline wiederbeleben, sie hat wohl gerochen, dass nun Urlaub ist und wollte nicht anspringen. Nun läuft sie aber wieder. Unter Genua bei schönem Wind in die Förde reinsegeln. Mirjam von der Arbeit abholen, mit ihr nach Friedrichsort segeln und das Gepäck holen. Das wohnt jetzt schon mal an Bord, bis sie am Dienstag nachreist. Leinen los in Stickenhörn. Einmal auf die andere Seite der Förde. Fallen Anker in der Möltenorter Bucht. Kartoffeln aufsetzen und ab in die Ostsee. Zweimal ums Schiff schwimmen. Kräuterquark anrühren. Abendessen im Cockpit in der Sonne. Kühles Astra. Hinterm Schiff geiert eine Möwe. Ab und zu schaukeln uns Aida, Stena Line & Co ein wenig.
Morgens von Schaukelei und Möwengeschrei aufwachen. Es ist bewölkt. Erstmal ne Runde ums Schiff und einen Kaffee aufsetzen. Es beginnt zu regnen. Frühstück also heute im Salon. Lachs & Kräuterquark auf Brötchen. Es könnte uns schlechter gehen. Es regnet sich ein. Wind ist auch keiner mehr. Ab und zu rummelt es um uns herum, aber das Gewitter scheint nicht näher zu kommen. Eine Runde Qwirkle gegen die Langeweile. Endlich wird der Regen weniger. Leider bleibt der Wind weiterhin aus. Anker auf und Jockel an. Kurs auf Laboe. Wir treffen uns mit einer Kollegin und deren Sohn. Der Kleine ist zum ersten Mal auf einem Schiff: Highlife und Konfetti: Entenfüttern, Winschendrehen, Telefonieren mit der (abgeschalteten) Seefunke, Planschen im Cockpit und Kekse und Blaubeeren sind auch noch da. Wir nehmen ihn trotzdem nicht mit…
Auf der Suche nach einem Stück Räucherfisch treibt es uns gegen Abend auf die Promenade. Fisch finden wir nicht, jedenfalls nicht so, wie wir gedacht haben, stattdessen finden wir eine Tapas-Bar. Lecker war’s. Und das Eis im Anschluss auch. Auf dem Weg zurück zum Schiff stellen wir eine schöne Luftbewegung fest. Kurz duschen gehen und Leinen los! Bei westlichen Winden segeln wir in den Sonnenuntergang und kommen kurz vor Mitternacht in Damp an. Ich liebe es, nachts oder spät abends zu segeln, auch wenn man im dunklen Hafen später nur schwer freie Boxen erkennen kann. Das Lichterspiel der Positionslaternen in der Bugwelle. Die angeleuchtete Nationale am Heck. Geräusche werden ganz anders, intensiver wahrgenommen. Und es sind kaum andere Segler unterwegs. Wunderbar!
Nachdem alle Augen langsam aufgeklappt sind zieht uns ein Morgenbad an den Strand. Schlauchdusche aufm Steg. Besuch beim Hafenmeister. Unfassbar teures Hafengeld wird verlangt, dafür bleiben wir auch bis zum Nachmittag. Frühstücken. Chillen. Duschen. Strom zapfen. Schließlich doch die Leinen loswerfen. Unter der Küste bei leichten Winden gen Norden segeln. Kurz vor Schleimünde ziehen dunkle Wolken auf. Segel weg, Jockel an und schon beginnt es zu regnen. Möglichst wenig Klamotte anbehalten und hoffen, dass die Front fix durch ist. Da hinten wird es auch schon wieder hell. Erfrischend so ein Vollbad von oben. In Höhe Maasholm zeigt sich wieder die Sonne. Wir biegen ab ins Wormshöfter Noor. Fallen Anker und ab in die warme Schlei, eine Runde ums Schiff schwimmen. Ein Marienkäfer kommt zu Besuch und wohnt jetzt vorübergehend im Basilikum. Ein Schwan versucht lautstark einen Wasserstart und flappt schließlich über uns hinweg. Tomate-Mozzarella zum Abendbrot. Noch ein bisschen Regen und ein kompletter Regenbogen zum Nachtisch. Es ist ein bisschen wie Urlaub!
Käffchen zum Anker auf. Im Manöverstress verschüttet. Jockelei bis Kappeln. Duschen und Mirjam am ZOB abholen. Brötchen und Beeren shoppen. Leinen los und Segel hoch. Frühstück unterwegs. Knapp neben dem Fahrwasser hängt jemand im Schlick fest, da können wir wenig ausrichten, sind aber gewarnt. Mit wechselnden Winden erreichen wir das Seegatt. Es stellt sich die Kursfrage: Marstal/Ærø oder eher Sønderborg? Wir entscheiden uns für den Norden. Früchtetee zur Feier des Tages. Schleppangel raus und ab die Küste hinauf. Es läuft langsam. Und noch langsamer. Und wir parken. Also ab in den Teich und schieben bzw. ziehen. Das macht immerhin 0,5 kn Fahrt auf der Logge. Zurück an Bord wird der Jockel aktiviert. Gerade als wieder Wind aufkommt beißt der erste Fisch an. Der Hornhecht ist fix erlegt und ausgenommen in der Backskiste verstaut. Angel wieder raus. Segel setzen und Jockel aus. Schöner Wind herrscht nun, nur leider von vorn. Hornhecht Nr. 2 sorgt kurz für Unruhe, überlegt es sich im letzten Moment jedoch anders und verschwindet wieder in den Tiefen der Ostsee. Es beginnt zu regnen und mit dem Regen kommt eine ordentliche Brise. Und sie bleibt, als es kurz darauf wieder trocken wird. Hinter uns zieht es bedrohlich dunkel und deutlich nasser vorüber. Glück gehabt. An der Spitze von Kegnæs beschließen wir, nach Hørup Hav zu laufen. Schnell ist der Hafen erreicht und eine kleine Box gefunden. Der Fisch landet in Alu verpackt und gewürzt auf dem Grill, kleingeschnibbeltes Gemüse in der Pfanne. Ein wahres Festmahl. Landgang durch den Ort. Der Superbrugsen ist gefunden. Hafengeld ist gezahlt. Schön ist es hier!
Sonnenstrahlen kitzeln uns am folgenden Morgen wach. Oder war es der Tropfen Kondenswasser, der am Fenster hing? Morgenbad in Algen und Krebsen? Danke, ich geh gleich duschen. Spaziergang zu Bäcker und Brugsen. Frühstück im Cockpit. Dänisches Weißbrot und warme Leberpastete. Backschaft und ab auf See. Kurs: Alsen Sund. Schmetterling segeln vor dem Wind. Mensch ärgere Dich nicht im Cockpit. Ein Schweinswal taucht wenige Meter hinter uns auf. Das typische Geräusch des Blasens lässt mich aufblicken. Vor der Klappbrücke setze ich die Mädels ab, um sie dahinter mit Eis wieder aufzusammeln. Im Strom ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Schnell geht es durch den Alsen Sund in den Fjord. Segel bergen und durch das enge Fahrwasser in die Dyvig jockeln. Auf der Landspitze sitzt ein Berg brauner Kühe. Man erkennt sie eigentlich erst, wenn sie sich bewegen. Der Hafenmeister weist uns einen Platz zu. Trotz zickigen Jockels klappt der Anleger einigermaßen. Doch der Platz ist rot und wir verlegen noch einmal zwei Plätze weiter. Dritte Vorleine verlegen. Früchtetee klarmachen. Vom Grillplatz dringt zu uns: “Das war der beste Anleger des Tages. Und dann auch noch nur Mädels!” Beim Umgucken entdecke ich gleich mehrere Charteryachten. “Anlegen mit viel Speed und bei krachender Stegberührung vorne gleich noch mal Gasgeben.” Na, da wundert mich nix mehr. Zeit für einen Drink. Und für Abendbrot - ich mach dann schon mal den Grill an! Der Hafenmeister sammelt unsere letzten Kronen ein, gibt uns dafür aber auch den Code für die Fahrräder. Auf geht’s nach Nordborg: eine Runde "Vier gewinnt" am Bankomaten. Im Geschwindigkeitsrausch fahren wir den Berg zum Hafen wieder hinab. Hier toben bereits Chartervolk und andere Gäste. Nach einer Runde Qwirkle wird individuelle Lesezeit ausgerufen. Zwischen Helene Fischer und Andreas Bourani klingen Sauflieder vom Grillplatz herüber. Eine interessante bis schmerzhafte Mischung. Lesen fällt aus. Mirjam Meldet sich aus dem Funkkreis: “Ich stecke mir jetzt Ohropax rein und hör euch dann nicht mehr. Gute Nacht!” Morgen früh müssen wir dann noch einen schönen Einstieg für das Morgenbad finden. Und die Badeinsel erklimmen.
"Gott schütze mich vor Sturm und Wind und Schiffen, die gechartert sind.", mit diesem Spruch bin ich groß geworden. Und er ist mir hier ständig im Ohr. Ich genieße die morgendliche Stille. Die feiernde Meute von gestern schläft noch, die Mädels auch. Die Motorbratze (natürlich gechartert) zur Steuerbordseite hat die Flagge stehen gelassen. Die Besatzung merkt auch nicht, dass der Abwassertank voll ist und bei jeglicher Produktion vorne am Bug überläuft. Nicht wirklich lecker. Ich glaube, das Morgenbad ist mir gerade vergangen.
Da genieße ich lieber später eine Dusche und jetzt die Geräusche der Natur. Tieffliegende Schwalben bestätigen die Wettervorhersage. Eine Wespe zieht ihre Kreise. An Land zirpen die Grillen. Der Steg vom Ruderclub gehört noch den Enten. Es ist flau. Fast spiegelglatt liegt die Bucht da. In der Ferne bellt ein Hund und leise, ganz leise vernehme ich das Frühstücksgemurmel der Frühaufsteher. Es beginnt zu tröpfeln. Laut Regenradar stehen wir schon längst unter Wasser. Ich baue die Kuchenbude auf und koche einen Kaffee. Ich sollte öfter früh aufwachen…
Langsam wird es unruhiger. Die Mädels stecken, vom Kaffeeduft angelockt, die Nasen aus dem Luk. Nach und nach leert sich der Hafen. Der Regen wird mal leiser, mal lauter. Der Frühstück wird vorbereitet und anschließend ein vormittäglicher Spielemarathon gestartet. Solo, Mensch ärgere Dich nicht, Qwirkle. Weiter kommen wir nicht. Der Regen lässt nach. Die Mädels zieht es noch mal aufs Fahrrad. Ich nutze die Gelegenheit für eine Dusche. Wieder zurück an Bord beginnt es wieder zu nieseln und wenig später heftig zu schauern. Etwas nass kommen die Mädels schließlich wieder, den heftigsten Regen hatten sie im Supermarkt abgewettert. Das Schloss haben sie auch begutachtet und ca. 16 Kilometer hinter sich gebracht. Nach einem kleinen Nachmittagssnack und einem heißen Tee verschwinden die Damen im Bad. Und schon neigt sich ein regnerischer Hafentag dem Ende entgegen. Auf dem Herd kochen Nudeln und in der Pfanne brutzelt Gemüse vor sich hin. Eine, nein zwei Runden Qwirkle zum Dessert. Draußen wird es dunkel. Zeit, drinnen den Kinovorhang zur Seite zu schieben. Die heutige Vorstellung zeigt 'Eat, Pray, Love'.
Früh jagt uns der Wecker hoch. Wir wollen unbedingt weiter! Aufstehen, Kaffee kochen und seeklar machen. Frühstück gibt’s auf See. Der Jockel heult auf und bringt uns durch das enge Fahrwasser raus in den Alsen Fjord. Obst wird geschnibbelt und mit Joghurt und Müsli zum Frühstück gereicht. Mit wechselnden Winden und viel Sonne hangeln wir uns von Untiefe zu Untiefe. Tranesand - Hesteskoen - Søndre Stenrøn - Lyø Rev. Kühle Getränke und schräge Musik helfen gegen Langeweile in der zwischenzeitigen Flaute. Die Schleppangel verfolgt uns, es beißen jedoch nur Krautbarsche. Zum Abendbrot gibt’s Sandwiches. Nach guten 11 Stunden auf See bergen wir die Segel und jockeln in den kleinen Hafen von Lyø. Eine von noch zwei leeren Boxen ist unsere. Sonst hätten wir uns irgendwo zwischen legen müssen, so wie die Nachzügler eben. Wir peilen kurz die Lage an Land. Der Hafenmeister kommt morgen früh rum. Die Badestelle wird direkt getestet und für gut befunden. Der Strand schaut auch sehr nett aus. Im Cockpit wird eine weitere Runde Mensch ärgere Dich nicht ausgetragen. Unterbrochen von Sonnenuntergang und Wetterbericht. Morgen kommt Wind!
Vom Hafenmeister werden wir aus den Kojen gehauen. Der Seewetterbericht vermeldet: In folgenden Gebieten ist mit Starkwind oder Sturm zu rechnen: …, Belte und Sund, Westliche Ostsee, …
Der Wind zerrt an den Vorleinen. Rüttelt am stehenden Gut. Hebt die Kuchenbude leicht an. Erste Tropfen fallen vom Himmel. Ausgiebiges Frühstück im Cockpit. Unter der Plane. Der Wind heult so laut, dass wir die Musik lauter drehen müssen. Ich mag solche Tage, an denen man sich nach dem Frühstück wieder ins Vorschiff verkriecht. Mit einem guten Buch. Wenn der Regen an Deck prasselt. Das Schiff vom Wind leicht schaukelt. Schön, diese Abwechslung aus Sonnen- und Regentagen. Und entspannend für die Haut.
In einer Regenpause gubt's ein Mittagsbad an der Mole. Wir unternehmen einen Spaziergang ins Dorf. Der kleine Købmand hat nicht viel brauchbares, wenn man von Bier, Trockenfraß, Milch und Lakritzpipen absieht. Wir nehmen schließlich ein paar Kartoffeln von einem kleinen Verkaufsstand mit. Ansonsten gibt es nicht viel auf Lyø. Enten, Bläshühner, hübsche Häuschen, ein Café und eine Kirche mit rundem Friedhof. Zurück an Bord machen wir uns ans Abendbrot. Nudeln al Arrabiata. Die Naschlast wird geöffnet und im Bordkino läuft heute 'Wasser für die Elefanten'.
Frühes Weckerklingeln gefolgt von Morgenbad und Schlauchdusche. Alles seefest verstauen, Schwimmwesten an und Leinen los. Erst Lee wohlgemerkt. Auslaufen aus dem Hafen und am Wind unter Genua in Richtung Fåborg. Rauschefahrt zwischen Untiefen und Fahrwassertonnen. Eine Stunde später fest in Fåborg. Klarmachen zum Landgang zwecks Einkauf. Dänische Delikatessen - Bier und Lakritz. Cous-Cous-Salat wird vorbereitet als Mittagssnack auf See. Weiter geht’s unter Genua hoch am Wind. Ein, zwei Kreuzschläge um die Flachs herum. Schließlich kommt freie See. Hoch türmen sich die Wellenberge. Salzig trifft uns die See von allen Seiten. Vollwaschgang für Schiff und Crew. Der Seewolf ruft an, von Schleimünde rät er dringend ab. Am Seegatt stehen drei Meter See. Okay. Endlich erreichen wir Pølshuk und laufen ab nach Sønderborg. Vor dem Wind surfen wir die Wellen hinab. Der Speedrekord wächst. Das Grinsen in meinem Gesicht auch. Bei 10,00kn steht nun die neue Marke. Yeah! Gegen 18 Uhr erreichen wir Sønderborg. Kurzes Zittern - läuft der Jockel bei der Welle und kriegen wir die Genua unter dem Druck weggerollt? Alles klappt. In Boxengasse 2 finden wir noch ein Plätzchen und werden freundlich empfangen. Große Augen, als wir berichten, wo wir herkommen…
Die Mädels setzen Kartoffeln auf, ich gehe duschen. Herrlich, dieses warme, salzfreie Wasser! Bei der anschließenden Backschaft läuft es andersherum. Abendlicher Besuch kündigt sich spontan an. Früchtetee und schwuler Berg werden ausgeschenkt. Rasmus und Berta bekommen ihren Schluck Port heute etwas verspätet. Gegen zwei Uhr kriechen wir in die Kojen. Zum Glück hat es aufgehört zu regnen und es kann gelüftet werden. Zu viert wäre sonst wohl der Sauerstoff knapp geworden.
Und es weht. Und weht. Und weht. Ausschlafen und Frühstück im Cockpit. Zu viert ist das schon eine kuschelige Angelegenheit. Enten füttern mit altem Weißbrot. Navigatorische Abschätzungen unter Berücksichtigung der Wetterlage. Wir warten noch ab. Zeit für Sønderborg: Føtex, Tiger & Co, Eisessen am Stadthafen. Zeit für Besserwisser und große Klappen. Am Nachmittag verabschiedet sich der Knurrhahn im Korb von uns. Lustig war’s. Wir wandern zurück zum Schiff. Auf dem Weg sehen wir, wie ein Segler die Nase aus der Hafenausfahrt steckt. Und kurze Zeit später zurückkehrt. Nach Beratschlagung und Erfragen der aktuellen Wind- und Wellenlage beim Seewolf in der Schlei beschließen wir zu bleiben. Røde Pølser werden vorbereitet und verschmaust. Anschließend wird eine Runde gespielt. Und wie an unseren Hafentagen üblich, läuft abends das Bordkino an: 'Heute bin ich blond (Das Mädchen mit den neun Perücken)'. Für morgen früh ist ein Wecker gestellt. Mal schauen, was der Wind morgen möglich macht…
Gegen sechs Uhr rappelt der Wecker. Den Blick nach draußen kann ich mir sparen. Es schüttet aus Kübeln. Es trommelt und prasselt an Deck. Das Regenradar sagt: schlaft mal noch ein bisschen. Wenigstens scheint der Wind abgenommen zu haben. Sobald es einigermaßen trocken ist, werden wir wohl gen Heimathafen aufbrechen. Knapp zwei Stunden später raffen wir uns auf. Frühstück. Kollektiver Gang auf '1864'. Das Regenradar lässt wenig Hoffnung aufkeimen, ständig ziehen von Flensburg neue Fronten heran. In einem Sonnenmoment packen wir die Bude weg. Unter Deck warten wir die nächste dunkle Wand ab. Dahinter wird es wieder heller. Unsere Chance! Der Ableger läuft gut. An der Hafenausfahrt rollen wir die Genua aus. Der Jockel darf wieder schweigen. Problemlos halten wir Kurs auf Kalkgrund. Wind und Welle nehmen zunehmend ab. Unter der Küste geht es weiter südwärts. Mittelwächter querab von Leuchtturm Falshöft. Die Sonne kommt raus. Herrlich! Vor Schleimünde lassen Wind und Fahrt nach. Wir setzen das Groß und kreuzen innen vom Sperrgebiet südwärts. Von Damp geht es halben Windes über die Eckernförder Bucht. Es beginnt zu regnen und plötzlich liegen wir flach auf dem Wasser. Eine anständige Schauerböe hat uns gepackt. Schnell das Groß wegfieren und in den Wind drehen. Puh, der Adrenalinstoß reicht bei uns allen für einige Minuten. Zur Entschädigung leuchtet kurz darauf ein durchgängiger Regenbogen auf See auf. Die Sonne kommt wieder raus, doch das Grummeln zwei Wolken weiter lässt uns trotzdem das Groß wieder einpacken. Bei Bülk um die Ecke müssen wir schließlich das letzte Stück aufkreuzen. Über Strande und Schilksee ziehen bedrohliche Wolken auf. Na dann herzlich willkommen zurück! Wir bauen schnell noch das Baumkleid dran und kaum sitzen alle wieder sicher im Cockpit, landen erste dicke Tropfen auf dem Teak. Wenig später kommt es noch mal dicke. Schauerböen, die es in sich haben. Aber diesmal sind wir darauf vorbereitet. Die Front zieht schnell durch, dahinter wird es auch wieder hell, wenn man mal von der beginnenden Dämmerung absieht. Der Jockel heult ein letztes Mal auf, die Genua wird eingerollt und wenig später liegen wir wieder in der heimatlichen Box. Auto holen, Kochen, ein letztes gemeinsames Abendessen genießen. Mirjam verlässt uns heute Abend bereits. Morgen werden wir jedoch noch einmal gemeinsam frühstücken.
Ein letztes gemeinsames Frühstück unter Deck. Klamotten packen. Etwas aufklaren. Ich muss mich etwas früher verabschieden und bin kurzfristig für die 505er Worlds eingekauft worden. Die Mädels machen noch die Backschaft. Dann geht es für die eine gen Süden und für die andere in die Umzugskartons. Es war eine schöne Reise. Ein bunter Mix aus Wind, Sonne, Wellen, Flaute, komischen Geräuschen und kleinen Abenteuern.