Endlich wieder unterwegs – Folkeboot-Sommertour 2022

 

Alles begann am letzten Schultag vor den Sommerferien – wobei nein, die Vorbereitungen begannen natürlich schon viel früher mit dem Instandsetzen der Folkeboote auf Tourstatus, einigen Reparaturen, Besorgungen und natürlich Einkäufen.

Nach und nach trudelten Annelie, Clemens, Jasper, Jesper, Jule, Marie, Smilla und Toni sowie Anne und Faddel in Strande ein.

Auf dem Plan für dieses Wochenende stand die Geschwaderfahrt des Vereins nach Modersitzki. Die Entscheidung, dass wir erst am Samstag losfahren, fiel schon mit den unterschiedlichen Ankunftszeiten der Kids in Strande. So wurden die Kojen der Folkeboote bezogen – Magni wurde zum Jungsschiff und Modi zum Mädchenschiff deklariert. Zumindest zum Schlafen.

Am Abend wurden vor dem Jugendraum die Kocher und die Pfannen aktiviert: es wurden im großen Stil Kartoffelpuffer gebraten, dazu gab es Apfelmus oder auch Kräuterquark oder einfach nur die nicht gegessenen Pausenbrote des letzten Schultages. Nach erledigter Backschaft zog es die Jugend auf die Boote.

Samstag, 02. Juli 2022

Nach einem ausgiebigen Frühstück wurde die Bootseinteilung vorgenommen sowie Wetter und Navigation in Augenschein genommen. Das Auslaufen gestaltete sich aufgrund zickiger Außenborder der Folkeboote schon schwierig, dennoch segelten wir bald alle gemeinsam die Strander Bucht hinaus.

Annelie holte im Cockpit der Beetle etwas Schlaf nach, Smilla und die Zwillinge segelten auf Modi gen Schleimünde und Jule und die Jungs verteilten sich auf Magni und die Faddel.

Via WalkyTalky und Handy wurde immer mal wieder Kontakt hergestellt, da der Wind schon ganz ordentlich aus der Eckernförder Bucht pfiff. Die Laune war dennoch gut und die Verabredung, vor Schleimünde eine Schleppverbindung herzustellen, beruhigte die Gemüter auf den motorzickigen Folkebooten.

Nachdem wir das Sperrgebiet rechts liegen gelassen hatten, wurden die Leinenverbindungen zwischen Beetle und Modi sowie Faddel und Magni hergestellt. Mit Strom und Wind gegenan hatte Freddy, der Außenborder der Beetle, ganz schön zu kämpfen, hielt sich jedoch wacker. Kurz vor dem Hafen Modersitzki wurden die Leinenverbindungen gekappt und wir legten mit den vier Booten in zwei großen Boxen an. Unter vollen Körpereinsatz, Anne blutete wie ein Schwein an Arm und Zeh, wurden die Folkeboote angenommen – das mit dem Einschätzen der Geschwindigkeit üben wir noch. Bordärztin Jule war jedoch sofort zur Stelle: „Pflaster oder Amputation?!“ – „Hmm, desinfizieren, danach reicht ein Pflaster.“

Ein (un)glücklicher Umstand auf der Fritz sorgte sogar für Anlegebilder aus der Vogelperspektive – dort war zufällig gerade jemand hoch oben im Mast, um etwas zu reparieren.

Faddel lud schließlich in Cockpit zu Schmalzschnittchen, Schinken, Gurken und Einlaufdrink ein, um bei der Gelegenheit gleich das Debriefing (viel Lob, ein – zwei Tipps) für die Manöver des Tages vorzunehmen. Bei Cola und Schorle ließen wir es uns gut gehen, und genossen den Nachmittag. Gegen frühen Abend wurde schließlich allerlei Salatzutat, Grillgut und Co zum Grillplatz getragen, so dass sogleich das große Schnibbeln in die Spül-Salatschüssel begann. Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern der Geschwaderfahrt wurde gegrillt und lecker gegessen. Nach der Backschaft verholten wir Jugendlichen uns ein wenig ins Abseits auf eine der Fischerrasenflächen, um dort der chilligen Musik zu lauschen, zu tanzen und zu spielen oder zum Abendbad auf die Badeplattform zu schwimmen. Es war ein herrlicher lauer Sommerabend, der bis in die späten Stunden genossen wurde.

Sonntag, 03. Juli 2022

Nach und nach erwachten die Gemüter zum Leben, Käffchen auf der Beetle, Frühstücksvorbereitungen am Grillplatz: Rührei mit „Bakooon“, dazu frische Brötchen, die viel zu früh beim einzigen Bäcker des Ortes geholt worden waren, stärkten uns für die Rückreise nach Strande – leider ohne nennenswerten Wind. Faddel mit Clemens nahm sogleich Magni mit Jasper, Annelie und Toni in Schlepp, der Motor von Modi mit Jule, Smilla und Marie schien heute besser gelaunt zu sein und so jockelten wir die Schlei hinaus. Zwischen Schleimünde und Damp fingen die Motoren vom Modi und Beetle plötzlich an zu husten, so dass die Dinamarquesa und die Fritz fix zur Stelle waren und so die kleinen Boote von den großen nachhause gezogen wurden. So endete die Geschwaderfahrt als erster Teil der Tour. Einige von uns zog es nachhause oder zu anderen Terminen, andere wurde von der Hamburger Schule gezogen, dafür stießen Moritz und Freddy dazu.

Montag, 04. Juli – Donnerstag 07. Juli 2022

Die Hafentage in Strande wurden für diverse Besorgungen, Reparaturen der Außenborder und die Tourvorbereitungen genutzt. Zwischendurch wurde die Innenstadt überfallen und der Spielplatz in Schilksee ausgiebig getestet. Zwischen Me-Time, gemeinsamen Kochaktionen oder Gruppenkuscheln zum Filmgucken auf einem der Folkeboote vergingen die Tage.

Wind und Wetter brachten uns von unserem Ziel am Donnerstagfrüh schon auszulaufen ab, so dass spontan ein sehr frühes Aufstehen für Freitag beschlossen wurde.

Freitag, 08. Juli 2022 – endlich geht es richtig los!

Faddel konnte es kaum glauben und traute seinen Ohren nicht, als er ab 03.15 Uhr (morgens!) auf dem Steg 2, an den wir in der Zwischenzeit auch die beiden Folkeboote verholt hatten, reges Treiben vernahm. Kaffee wurde verteilt, Buden abgebaut und Taschen verstaut.

Wie geplant, verließen wir um 04.56 Uhr leise und unter Motorkraft – ja, sie liefen tatsächlich alle wieder! Danke an Ulf, Kai und Faddel! – den Strander Hafen, um in den herrlichen Sonnenaufgang zu segeln - Clemens, Jeppi und Marie auf Magni, Jule, Toni und Jasper auf Modi, Smilla, ein krankes und schlafendes Annelie und Anne auf der Beetle und Frederik, Moritz und Faddel auf der Faddel.

Es war ungefähr so schön, wie es sich anhört. Mit gutem Wind und Wellengang, der mit zunehmender zurück gelegter Strecke mehr wurde, kreuzten wir uns bis nach Damp vor, um schließlich das Speergebiet an Steuerbord zu lassen und unter Land unserem Ziel Schleimünde näher zu kommen. Das Wetter schwankte von der stillen Aufwachstimmung um auf eine mitreißende, vom Wind verwehte Abenteuerstimmung. So fühlt sich Freiheit an, mit dem Wind und der Gischt im Gesicht dem Horizont entgegen - aber Schluss mit dem Kitsch.

Wir mussten schließlich nur noch die Strömung bei der Hafeneinfahrt überwinden und konnten in den Hafen einlaufen. Genug Liegeplätze gab es ja, da zu dem Zeitpunkt, als wir einliefen (9 Uhr), die anderen Segler sich zum Aufbrechen bereit machten.

Im leichten Nieselregen wurden die Buden aufgebaut und Anne schmiss den Brötchenofen und den Wasserkocher an. Käffchen und belegte Brötchen wurden aus dem Niedergang in das volle Cockpit der Beetle gereicht. Voll lief es auch mit Wasser, so dass Freddy einen Becher zum Schöpfen bekam, was er unter verhaltener Atemnot von Clemens auch dankend annahm und fleißig Seewasser aus dem Cockpit schöpfte. Annelie verpennte die gesamte Aktion völlig unbeeindruckt in der Kajüte der Beetle.

Der Wind nahm zum Abend hin zu, was uns allerdings nicht störte. Im Windschatten der Mole konnten wir den Abend mit Ravioli aus der Dose ganz traditionell ausklingen lassen. Durch die Sturmwarnung, welche unseren Plan, am nächsten Tag Marstal anzusteuern und Schleimünde hinter uns zu lassen, durchkreuzte, fassten wir den Plan noch einen Tag im Hafen zu verbringen.

Samstag, 09. – Sonntag, 10. Juli 2022 - Hafentage in Schleimünde

Die Wellen waren zu hoch, der Wind zu stark und wir bisher zu unerfahren. Wir blieben also im geschützten Hafen von Schleimünde, lauschten dem Heulen des Windes in den Masten und dem Wetterbericht. Man sollte keine Risiken eingehen. Doch die Stimmung war und blieb locker und fröhlich, obwohl sich unsere Pläne stetig ändern mussten. Unsere Reise wurde also von Wind und Wellen bestimmt. Wie sich das gehörte.

Wir beobachteten die Vögel und die Touristen. Unser Tag wurde von Spielen, leckeren Snacks, Massagekreisen, viel Lachen und dem Wasser um uns herum erfüllt. Alles, was die Eimerchen mit Glück und Zufriedenheit füllte, war willkommen.

Kurzerhand wurde der Steg im Windschatten zum Friseursalon und gleichzeitig zu Küche und Esszimmer umfunktioniert. Auch die Bordärztin Jule wurde täglich tätig, denn Faddel hatte sich das Schienbein ziemlich von der Sonne verbrannt, so dass ein täglicher Verbandswechsel nötig war, um eine Amputation abzuwenden (natürlich nicht wirklich, aber Jule juckte es schon immer mal in den Fingern…).

Am Abend wurde die Küche aufgebaut und die Vorbereitungen für sensationelle Wraps nahmen ihren Lauf – ein Festmahl und dann auch noch so gesund! Auch dieser Tag endete im Windschatten der Mole und mit einem wunderschönen Sonnenuntergang und einem magischen Mondaufgang, der sich im Laufe der Nacht einen Weg durch die Wolken bahnte und dessen Licht in den sachten Wellen des Hafens widergespiegelt wurde.

Die Vorfreude auf den nächsten Tag breitete sich in uns aus, gefolgt von dem Gedanken, dass der Wind wohl nicht abflauen und der Wellengang nicht abnehmen würde. Wir planten somit den nächsten Morgen abzuwarten, um zu entscheiden ob das Wüten der brülljauchzenden Ostsee uns wieder in Schleimünde halten würde oder nicht.

Um Risiken und Traumata zu vermeiden, entschied sich der „Ältestenrat“, der nicht nur aus Faddel und Anne bestand, gegen das Auslaufen und gab dem entspannten 2. Hafentag das Ja-Wort. Nach dem Frühstück führte uns unser Weg zum Leuchtturm von Schleimünde, von wo aus wir die Schiffe beobachten konnten, welche sich in die Wellen und Wind hinaus trauten. Am Abend gab es eine leckere Kartoffelpfanne, auf der Mole, in die alles hinein geschreddert wurde, was wir noch so an frischem Gemüse hatten.

Montag, 11. Juli 2022

An diesem Tag vollbrachten wir schließlich das, was man bei einer Jugendgruppe für fast gänzlich unmöglich halten würde.

Um 03:30 Uhr Aufstehen und um 04:30 Auslaufen. Schon zum zweiten Mal hatten wir bewiesen, dass, wenn wir ein Ziel haben, wir dieses auch erreichen können.

Koste es was es wolle. Es gab also in jeder Crew ein kleines, aber feines Frühstück (Bei welchem die Betonung auf früh zu setzen ist) unter Segeln und mal wieder segelten wir der Sonne erfolgreich entgegen. Entlang der schleswig-holsteinischen Küste ging es nordwärts mit dem Ziel Fåborg, wobei das Gefühl für die Strömung auch das langsamste Boot einmal nach vorne bringen konnte. Auf der Beetle wurden zwei Hornhechte an Land gezogen – ein Teil des Abendessens war schonmal gesichert.

Gegen Mittag liefen wir in Fåborg ganz hinten beim Segelclub ein und fanden vier Plätze fast direkt nebeneinander. Nach dem Aufklaren war ein Landgang bei herrlichstem Sonnenschein und mit stechendem Brausebrand auf dem Markt angesagt – außerdem waren dringende Einkäufe nötig. Neben Second-Hand-Läden wurde auch der SuperBrugsen überfallen. Faddel wollte für die großen Mengen schon ein Taxi ordern, Jeppi und Clemens entschieden sich jedoch dafür, den Einkaufswagen zu kapern und im Anschluss wieder zurück zu bringen.

Schließlich wurde der Grill angeheizt, auf dem wenig später Grillkäse, Steaks, Fisch und Grillzwiebeln vor sich hin brutzelten. Die Badestelle am anderen Ende des Hafens zog uns später magisch an, so dass wir uns dort bis in die späteren Stunden vergnügten.

Dienstag, 12. Juli 2022

Der darauffolgende Tag brachte weniger Wind als erwartet.

Unser nächstes Ziel war Fjællebrøn. Nach einem entspannten Frühstück wurde seeklar gemacht. Mit Wind und Sonne im Rücken schafften wir die wenigen Seemeilen durch die schöne Landschaft. Faddel lüftete sogar seinen Gennaker – Pink Panter - und brauste uns davon.

Schließlich gab es auch hier Badespaß und zur Freude aller auch eine Eisdiele. Am Abend wurden die Vorbereitungen für Wraps getroffen – Hähnchenstreifen wurden angebraten, Guacamole und Kräuterquark angerührt und viel Gemüse geschnibbelt. In zwei Pfannen wurden die Wraps dann individuell zubereitet und an Mann und Frau gebracht.

Da uns natürlich das eine mal Baden nicht gereicht hatte, beendeten wir den Tag mit Schwimmen im Sonnenuntergang und machten so einige Köpper in das nun lila und rosa gefärbte, seichte Wasser.

Mittwoch, 13. Juli 2022

Am nächsten Tag mussten wir zu unserem Erstaunen doch schon wieder an den Heimathafen denken, die Zeit rannte förmlich. Der Wind trieb uns somit gen Marstal. Ha, das wäre schön gewesen, doch vom Wind war beim ersten Teil unserer Strecke erstmal nicht so viel zu spüren. Um neun ging es los in Fjællebrøn. Frühstück gab es wie schon gewohnt bei den meisten Crews an Bord und schließlich trieben wir nur so friedlich dahin, in der Hoffnung auf mehr Wind. Der Motor war unser stetiger Begleiter. Doch der Höhepunkt dieses Tages kam allein durch den fehlenden Wind: Auf der Beetle wurde der Versuch des Abschleppens durch einen Schwimmer gestartet – immerhin auf knapp einen Knoten wurde die Beetle in Fahrt gebracht. Dies war südlich von Drejø der Startschuss für einen wunderbaren Badestopp. Das Wasser war erfrischend und klar. Ein treibendes Faddel-Folkebootpäckchen und drum herumschwimmenden Menschen und irgendwo in der Nähe auch die Beetle. 

Ab und zu war ein Köpper oder sogar ein Salto zu sehen. Ich sag nur: ein Heidenspaß und ein wahres Badeparadies. Doch alles hat ein Ende und schon bald musste das Päckchen aufgrund des aufkommenden Windes aufgelöst werden. Der Wind brieste zirmlich zügig auf und auch der Wellengang wurde heftiger, schnell hatten wir an die 5 Beaufort. In erster Linie war es aber eine Erleichterung - endlich wieder Wind. Frisch gebadet konnten wir nun, mit viel Mühe die Fahrrinne passieren und umfuhren erfolgreich die Untiefen-Tonnen, um schließlich heilfroh in das hinterste Ende des Hafens einlaufen. Getrieben von dem Heißhunger des Tages, machten wir uns relativ zügig ans Schnibbeln der Kartoffeln für die Kartoffelpfanne und parallel ans Wäschewaschen. Nach dem Grillen und nicht zuletzt einer Runde Marshmellows spielten wir in der Abenddämmerung ein bisschen erschöpft vom Tag einige Runden Volleyball, um schließlich den Abend mit einer entspannten Runde eines Kartenspiels ausklingen zu lassen.

Morgen sollte es ja wieder nachhause gehen – soweit zumindest der Plan. Aber das Tolle an Plänen beim Segeln ist ja, dass sie sich stetig ändern.

Donnerstag, 14. Juli 2022 bis Montag, 18. Juli 2022

Wie schon erwartet, zog uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Wir entschieden uns also gegen das Auslaufen und für eine Inseltour. Naja, nicht ganz ohne Hintergedanken. Da schon die Ersten auf den Weg nach Hause gebracht werden mussten (Termine und so) und die Busse auf Ærø kostenlos waren, musste dies ja ausgenutzt werden. Kurzerhand wurde eine Fähre gebucht und die Abholung in Fynshav gesichtert – Danke, Kai! Den Tränen nah wurde die Verabschiedung in Søby vollzogen und danach der Spielplatz am Hafen vereinnahmt, bis der Bus zurückfuhr.

Die kommenden Tage blies der Wind ungemindert weiter, so dass wir gezwungen waren, in Marstal zu bleiben und uns als eingeweht zu betrachten. Touren zum SuperBrugsen wurden zu Kaperfahrten von Einkaufswagen. Diese wurden dann nicht zuletzt auch zur Weiherung frischer Folkebootkapitäne genutzt.

Zwei neue, grunzend-quitschende Crewmitglieder zogen auf Beetle und Faddel ein – was man nicht alles in so einem Brugsen findet. Manch ein Vereinsmitglied beäugte sowohl aus der Nähe als auch aus der Distanz das Treiben unserer Gruppe.

Am Sonntag verließ uns dann ein weiteres Mitglied unserer Gruppe mit der Fähre von Søby nach Fynshav, wobei sich der Weg zur Fähre nicht ganz unkompliziert gestaltete, denn der angepeilte Bus fuhr nicht, Taxis waren ebenfalls nicht verfügbar und der Versuch per Anhalter zu fahren, scheiterte auch. Faddel quatschte schließlich einen Einheimischen an, der zwei von uns just in time zur Fähre fuhr und anschließend von einer zum Glück in der Bilge der Beetle befindlichen jungfräulichen Flasche Sherry entlohnt wurde. Anne war so fertig von dem ganzen Stress, dass sie mit drei Tragehilfen zur Pizzeria wanderte und vier Familienpizzen für uns alle orderte: „The family pizza is really big?!“ kam es ungläubig aus der Bedienung heraus. „Yeah, great and we’re really hungry!“ Okay, sie waren wirklich groß. Und wir wurden auch sehr neidisch beäugt, als wir mit den vier riesigen Kartons – vier Mann, vier Ecken – über den Grillplatz spazierten und die Kartons zwei große Tische beanspruchten. Unter Zuhilfenahme der in Marstal kennengelernten Jungs und der Hilfe von Familie Förster schafften wir knapp drei der Pizzen. Die Reste wanderten in einem der riesigen Kartons in das Cockpit der Beetle – ein Balanceakt um die Wanten herum, den Jeppi nicht mit verfolgte. Dies wurde ihm nachts zum Verhängnis, als nach dem Kinoabend auf dem Folkeboot ein Hüngerchen ausbrach und er den Karton gegen 01:30 Uhr versuchte von Bord zu bugsieren. „Es war nicht ganz unkompliziert, ging aber…“ war die Auskunft am nächsten Morgen.

Den Montag wollten wir nach all dem Trubel dann noch einmal richtig genießen. Entspanntes Frühstück mit Rührei und Bakoon, frischem dänischen Weißbrot und Leberpastete, anschließend Me- und Gruppenzeiten. Manch einer lernte (un-)heimlich aus den Fehlern der anderen und kommentierte die Manöver der ein- und auslaufenden Schiffe. Großes Hafenkino!

Am Abend zog plötzlich ein Gewächs mit grünen, kugelförmigen Früchten seine Aufmerksamkeit auf sich. Zunächst wurde sich nur damit beworfen, es folgten jedoch bald High-End-Kanonen aus Küchenkrepprollen, Gummihandschuhfingern und Tape. Und so zimmerten die Kugeln so sehr, dass selbst Freddy seine persönliche Höchstgeschwindigkeit erreichte. Der Abend war kurz, denn wir wollten am nächsten Morgen mal wieder sehr früh in den Sonnenaufgang starten. Also: schnell in die Kojen!

Dienstag, 19. Juli 2022

Eine schwache Brise wehte den Kaffeeduft durch die Morgendämmerung am Steg. Leise, ganz leise wurde seeklar gemacht und gegen 04.30 Uhr abgelegt. Glaubt es uns oder nicht: Ja, zum dritten Mal sind wir auf dieser Sommerreise vor dem Sonnenaufgang los! Was dem einen zu langsam wurde, war die Entspannung des anderen und so jockelten oder segelten wir die Marstalrinne hinaus. Das Frühstück auf Magni wurde interessant gestaltet: 1. Gang: Warme Raviolen aus der Dose, 2. Gang: Rote Grütze, natürlich auch erwärmt, denn so früh am Morgen war es kalt auf See.

Nachdem die Marstal-Ansteuerung hinter uns lag, nahm der Wind zunehmend ab, so dass Faddel sich beide Folkeboote ans Heck band und gen Heimathafen schleppte. Gegen Mittag kamen wir wohlbehalten alle wieder in Strande an. Es wurde noch ein wenig geräumt und Klarschiff gemacht und schließlich wurden alle wieder von ihren Familien in Empfang genommen.

Insgesamt haben wir 140sm an 7 Segeltagen zurückgelegt und an 12 Hafentagen Wind und Wetter sowie die Hamburger Ferien abgewartet.

Es war eine großartige Tour, die im nächsten Jahr einer Wiederholung bedarf – mindestens drei Wochen oder noch besser vier oder fünf?! Wir werden sehen…

Die Crewmitglieder der Sommerreise:

Anne, Annelie, Clemens, Faddel, Frederik, Jasper, Jesper, Jule, Marie, Moritz, Smilla & Toni

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