Himmelfahrtstour 2002
Es ist Mittwoch, der 8. Mai 2002 um und bei 17 Uhr. An Bord der „Beetle“ herrscht reges Treiben, Taschen werden an Bord gehievt, Schlafsäcke ins Vorschiff gefeuert. Es soll losgehen, die erste Tour in diesem Jahr. Mit dabei Carina Ilgen, Lena Mehrens, Ole Töpsch und ich als Skipperin, bevor es aber losgehen kann, muss erst noch der Windex montiert werden. Genau im richtigen Moment taucht Ron auf...er übernimmt die ehrenvolle Aufgabe, Ole in den Mast zu ziehen. Nachdem der Windex da ist, wo er hingehört, begutachten wir das Wetter: kein Regen, dafür aber dicker Nebel. Sollten wir heute noch auslaufen, setzen wir als Ziel Sonderborg/Dänemark. Allerdings erteilt Faddel für heute Auslaufverbot, solange das Ehrenmal nicht zu sehen ist! Wir lassen uns aber deshalb nicht davon abhalten schonmal die Genuaschoten anzuschlagen und das Baumkleid zu entfernen. Unsere Nachbarn zur Steuerbordseite „Caipi“ (H-Boot) mit Schimmi & Tine laufen aus, kehren aber kurze Zeit später wieder in den Hafen zurück, da die Sicht wirklich unter aller Kanone ist! Also laufen wir heute auch definitiv nicht mehr aus. Plötzlich klingelt Lenas Handy: Nina möchte nochmal mit Lena zu Famila. Von unterwegs rufen die beiden nochmals an: „Döner?!“ – „Jaaaaaaaaaaa!!!“. Oh man, die brauchen aber ne halbe Ewigkeit, wir haben HUNGER!!! Na endlich, da kommt Lena ja! Sehr geile Dönersession: den Döner immer schön brav aussenbords halten und nicht zuviel an die Fische abgeben *grins*. Dazu gibt’s ein original bilgegekühltes Beck’s, die passende Flagge dazu wird auch gehisst. Etwas später taucht Ron nochmals auf, eigentlich muss er nachhaus, weil Insa noch vorbeikommen will, schließlich wird sie aber doch zum Schiff gebeten. Irgendwann begeben wir uns dann rauf zum Jugendraum, wo Schimmi, Tine, Sven, Katrin, Elliot, Lexy und Björn noch fröhlich beisammen sitzen und grillen. So klingt der Abend aus und wir wandern irgendwann hundemüde in die Kojen! Am nächsten Morgen wachen wir alle mehr oder weniger freiwillig so gegen 9 Uhr auf, gehen teilweise duschen und frühstücken schließlich noch ein wenig. Lena hat sich über Nacht entschlossen noch auszusteigen und wird gegen 11 Uhr von Nina abgeholt. Kurz darauf schmeißen wir dann auch endlich die Leinen los! Noch in der Hafenausfahrt reißen wir das Großsegel hoch, wenig später rollen wir die Genua dazu und drehen dem Jockel den Saft ab.Bei strahlendem Sonnenschein entfernen wir uns von Strande, so macht das Laune! Irgendwann in Höhe der Kleverberg N setzen wir den Spi, woraufhin uns der Wind nur noch strichweise Gesellschaft leistet. Die nächsten vier Stunden verbringen wir mit vorankriechen, Musik hören, mitgröhlen, funken und Großbaum festhalten (wegen dem Seegang macht derselbige ziemlichen Radau). Schließlich in Höhe der nördlichen Bohrinsel vor Damp sammeln wir den Spi wieder ein und luven an. Der Wind frischt schlagartig etwas auf und wir machen gute 6 kn nordwärts. Die Sonne knallt, was man nicht zuletzt an den am Abend meilenweit leuchtenden Nasen erkennen kann. Gegen 19 Uhr haben wir den Leuchtturm Kalkgrund querab und es stellt stellt sich die Frage: „Wollen wir wirklich nach Sonderborg? Ohne dänische Kronen und unter dänischem Mobilfunknetz??? Nicht wirklich! “ Gelting wird als nächstes Ziel angepeilt. Dann ein Anruf von Faddel, der dritte seit wir aufm Wasser sind, und damit die Idee weiter in die Flensburger Förde rein zu gehen. Hmmm, Flensburger Frühjahrswoche und in Farensodde liegen die ganzen Regattayachten, auf denen auch einige Bekannte zu finden sind. Also schön mit achterlichem Wind in die Förde reinrutschen, unterwegs beginnt Ole über GPS und Laptop zu navigieren. Nach kleinen Startschwierigkeiten klappt dies perfekt! Die böse Schwiegermutter achteraus darf Carina sich über Laptop „Eiskalte Engel“ ansehen. Kaum läuft der Film ruft Faddel ein weiteres Mal an, um sich nach unserem Standort und Wohlbefinden zu erkundigen, grinsend befinden wir alles für Bestens! Gegen 22 Uhr laufen wir in Farensodde ein, wo wir an der Mole gleich von unserem ersten Vereinsvorsitzenden begrüßt werden. Eine schöne Box mit Strom direkt voraus wartet ebenfalls schon auf uns. Dann heißt es SEEKLAR ZURÜCK und ran an die Dosenöffner! Carina sollte das Ravioli-essen noch lernen. Glücklich und zufrieden machen wir uns als bald auf die Suche nach der Varuna-Crew, das heißt nach Nina, Rasmus & Co, und finden sie in einem der Clubhäuser. Alle zusammen begeben wir uns dann auf die Varuna, eine IMX 45, wo Carina und ich dann die weitere Varuna-Crew bei leckerem Getränk noch ein wenig näher kennenlernen. Gegen 1:30 Uhr schleichen wir uns wieder zur Beetle, wo wir uns noch den begonnenen Film zuende anschauen und dann größtenteils wegpennen. Nur Carina verzichtet nicht darauf, sich noch einen weiteren Film anzusehen: American Pie II. Der Freitag beginnt so gegen 9:30 Uhr mit dem Aufwachen und dem Beschluß noch ein halbes Stündchen im warmen Schlafsack zu verweilen. Das Frühstück legen wir mit dem Wetterbericht von 11:05 Uhr zusammen, es macht sich die akute Unlust loszusegeln breit. Also schieben wir heute einen Ruhigen und schauen uns lieber von der Mole aus die Regatten an, welche heute in der Innenförde stattfinden.Unter anderem werden etliche Fotos geschossen, mit Folke telefoniert (der Ärmste muss bis zum Abend in seinem Büro hocken und kann erst danach nach Farensodde kommen) und allerlei Späße getrieben. So vergeht die Zeit und irgendwann zwingen uns menschliche Bedürfnisse doch mal wieder in Richtung WC und anschließend zum Schiff zu tapern. Dort erklärt Carina sich bereit, Oles Englisch-Vokabeln in den Laptop zu tippen....Aufgrund leichten Grummelns in der Magengegend, beginnt Ole irgendwann damit, Wasser für Spagetten aufzusetzten. Wenig später bekommen wir Besuch: Birte, Nadine & Lars. Schneller als erwartet sind die Spagetten fertig und wir kommen zur Raubtierfütterung, wobei Carina sich immer noch mehr mit den Vokabeln als mit dem Essen beschäftigt. Der weitere Abend spielt sich zunächst im Festzelt und später an Bord ab, Folke kommt dann noch zu Besuch, um sich ein Bierchen abzuholen. Kurz vor Mitternacht tauchen Nina und Jan auf und nachdem kurz darauf alle wieder verschwunden sind, will Carina sich unbedingt noch Erkan&Stefan reinziehen. Aber auch Carina fällt nach einer halben Stunde tot in die Koje! Den darauffolgenden Tag werden wir um 7:30 Uhr aufgewacht, um dann um halb neun auszulaufen und die Flensburgerförde rauszukreuzen. Unterwegs gibt es noch ein wenig Frühstück und in der Außenförde schauen wir uns die Regatten an. Am späten Nachmittag haben wir dann endlich den Leuchtturm Kalkgrund querab und können hoch am Wind in Richtung Schlei düsen. Gegen 19:00 Uhr erwischt uns vor Schleimünde ein Gewitter mit schönen Böen, woraufhin wir zeitweise die Genua wegrollen und den Jockel dazunehmen. Gut durchnässt erreichen uns Nachrichten und Anrufe, wie lecker Bier und Fleisch doch seien und wo wir denn blieben....... Endlich können wir in Grauhöft vor (räumlich) der Sigrun festmachen und einen kühlen Schluck Beck’s von Jan ergattern. Nachdem dann alle dem Klo einen Besuch abgestattet haben und das Schiff wieder einigermaßen klar (d.h. Stolperfallen beseitigt und Plane gespannt) ist, können wir uns auch so gegen 21 Uhr ein lecker gegrilltes Würstchen von Ron abholen *Hmmmm*! Ole grillt nach den Würstchen noch seine Jacke und organisiert uns von der Sigrun noch eine Kabeltrommel, da das unsrige Kabel ungefähr 20cm zu kurz ist!! Schließlich landen wir drei mal wieder an Bord, werden aber kurz darauf neugierig, da von Sigrun her Gebrüll und Geplansche zu hören ist à Felix, Thomas und Christian eröffnen die Badesaison...Brrrr! Carina verabschiedet sich kurze Zeit später, um endlich mal zu erfahren, wer der ominöse Thomas denn nun ist *grins* à ab zur Sigrun! Zu unserem Erstaunen gibt sie uns wenig später bekannt, dass sie jetzt mit Thomas nach Kappeln laufen will....okay! Eine ganze Zeit lang leistet Jan uns Gesellschaft und wir führen interessante Gespräche, dann tauchen Carina und Thomas wieder auf und wir machen noch an die zwei Liter Cola mit den beiden platt... Durch plötzliches Gepolter werden wir in spannenden Pfadfindergeschichten unterbrochen: Anna, Nele, Folke und Felix hatten die „Beetle“ entdeckt und überfallen, nachdem die Situation überblickt ist, kriechen Carina und Thomas noch mit Wolldecken ins Cockpit, der Laptop wird klargemacht und zum zweiten Mal läuft „Eiskalte Engel“ über den Bildschirm. Wir halten es für sinnvoller im Salon zu bleiben, den Vorhang zu zumachen und zu phantasieren, was da draußen gerade abgeht! Irgenwann ratzen wir jedoch weg... Ganze zwei Stunden (5:30-7:30Uhr), dann klingelt das Handy in der Weckfunktion: Wetter hören! Ein schickes Foto machen wir auch noch: Carina und Thomas Arm in Arm im Cockpit zusammengerollt, schlafend... Nachdem der Hafengeier Verfolgungen bis zu den Toiletten anstellt, laufen wir um halb neun still und heimlich aus dem Hafen. Thomas war vorher schon in seine Koje auf Sigrun verschwunden und Carina hatte sich im Vorschiff eingekuschelt, um ihren Rausch auszuschlafen. Ab den Bohrinseln schreibt Ole seinen Namen, Telefonnummer etc. ins Heckwasser. Höhe Bülk führe ich die Geschichte fort, welche ich bis zu den Bohrinseln begonnen hatte. Kurz um: so wirklich geradeaus fahren können wir noch nicht wieder... Der Anleger in Strande klappt jedoch wie geschmiert, so dass wir um 14:00 schon wieder alles SEEKLAR ZURÜCK haben und zuhause weiterschlafen können!