Himmelfahrtstour 29.05. - 01.06.2003

 

Eine Geschwaderfahrt mit Sigrun, Marjellchen und Beetle

 

Die Crews:
Sigrun: Felix (Skipper), Julia, Laura, Anna und Peer
Marjellchen: Lasse (Skipper), Focke, Inken und Ulli
Beetle: Anne (Skipper) und Carina

Wir schreiben Mittwoch, den 28. Mai 2003 und es ist 18:30Uhr. Das Erste Sektkorken-Knallen auf das bestandene Abi ist überlebt und nun soll es mit Vollgas ins Himmelfahrtswochenende gehen. Jetzt treffen wir (Carina und Anne) uns erstmal mit Anna, Sissi und Felix, um mit der Sigrun einen Probeschlag zu segeln. Nachdem noch einige Klamotten und Fressalien auf der Sigrun verstaut und auch die Segel angeschlagen sind, kann es losgehen. Bei Zitronenkuchen, bestem Wetter und leichter Brise ließ es sich bis etwa halb zehn gut auf dem Wasser aushalten. Wieder im Hafen zogen wir Felix noch in den Mast um den Windex anzubauen. Anna und Sissi verabschiedeten sich dann nachhause und Felix fuhr uns noch rüber nach Strande, wo er auf der Beetle gleich noch auf eine Apfelschorle hängen blieb.

Am nächsten Morgen wurden wir so gegen halb zehn durch Faddel geweckt. Duschen, Frühstück, Wasser tanken und noch eine kleine Reparatur an der Elektrik, da war es auch schon 11:30Uhr und wir wollten so langsam mal in See stechen. Um kurz vor zwölf verließen wir dann endlich die Box und zogen in der Hafenausfahrt gleich das Groß hoch. Die erste Kontaktaufnahme mit der Sigrun ergab, dass sie auch gerade dabei waren, die Leinen loszuschmeißen. So denn rollten wir die Genua dazu und  kreuzten aus der Strander Bucht raus. Gesetztes Ziel Kappeln - Museumshafen. Bei NE 2-3 lief es recht gut, vom Leuchtturm Bülk konnten wir die Tonne 1 vom Sperrgebiet anliegen und so wurde sich dann mit dem Steuern abgewechselt. Bei Schleimünde verließ uns dann der Wind mehr oder weniger, so dass wir die Segel einpackten und den Jockel anschmissen. Um 17:45 nahmen wir in Kappeln die Brücke und lagen dann kurz darauf an der Sigrun längsseits. Nachdem alles soweit aufgeklart war, gab es erstmal ein Einlaufpils und dann begannen wir auch schon die Grillsachen zusammenzupacken. Mit der Brücke um 18:45 stieß Lasse mit Marjellchen dann auch zu uns, mit bei ihm an Bord: Ulli und Heiko (Focke). Während die Marjellchen- Crew noch mit dem Seeklar-zurück und dem Grillsachenpacken beschäftigt war, vertilgten Laura, Anna, Julia, Felix, Carina und ich Fleisch, Brot, Salat und was sonst noch so auf dem Grill, landete. Ja, der Grill der Sigrun entpuppte sich sowieso als nicht offizierssicher. Es war ein Vertikalgrill und das eine Rost ließ sich nicht richtig verriegeln, so dass das Fleisch beim Drehen nicht da blieb, wo es bleiben sollte. Nachdem trotzdem alle, nun auch Lasse und seine Crew, satt und rundum glücklich waren und auch die Backschaft erledigt war, verlagerten wir unser Lager auf die Sigrun. Lasse brachte seine Gitarre mit und so nahm der Abend bei Gitarrenklängen und Gesang seinen Lauf. Zu Gast waren auch Peer und Anne, außerdem stieß irgendwann Inken zu uns, um dem weiteren Törn auf Marjellchen beizuwohnen. Abwechslung in dieser Nacht boten unter anderem Wanderungen der, einzeln oder in Grüppchen auftretenden SeglerInnen zum Klo oder zwischen Marjellchen und Sigrun (genau gegenüber). Ich landete irgendwann auch auf Marjellchen, wo es den ein oder anderen Manöver- oder Bürgermeisterschluck gab und wo wir uns nicht so ganz einig werden wollten, was wir denn nun auf der Klampfe (Gitarre) spielen wollten und wer den Text konnte! Die Zeit verging und es wurde beschlossen den Abend/die Nacht mit einem Filmchen zu beenden. Auf der Sigrun ging dies nicht mehr, weil schon jemand auf Koje lag, also wurde das Filmgucken auf die Beetle verlegt. Eine Hand voll Leute machte es sich also noch im Salon der Beetle gemütlich, doch mit dem Film wollte es nicht so ganz hinhauen. Schließlich zogen wir uns einige Werbespots rein (Zusammenstellung von Jan) und als wir diese alle einmal durch hatten, wurde es auch schon langsam hell und auch wir verzogen uns in die Kojen!

Wider meinen Erwartungen, waren wir alle am nächsten Morgen schon gegen 10:00Uhr wieder auf den Beinen. Es war verdammt hell und sonnig schön draußen, so dass die Sonnenbrillen auch auf dem Weg zur Dusche nicht fehlen durften. Beim Frühstück wurde dann beschlossen, Sonderborg als Ziel anzupeilen. Kurz darauf stand auch fest, dass Marjellchen und Beetle um 12 die Brücke nehmen und die Sigrun uns eine Stunde Vorsprung gewähren sollte. Etwa drei Stunden später fanden wir uns, nachdem wir aus der Schlei raus motort und bei Schleimünde Segel gesetzt hatten, wenige Meilen nördlich von Schleimünde in der Flaute wieder. Über Funk wurde dann die gemeinsame Badesession geplant, Sigrun und Marjellchen schlossen also unter Motor zu uns auf. So dümpelten wir also im Dreierpäckchen weiter in der Flaute rum. Und nun hieß es für alle den inneren Schweinehund überwinden und ab in den Teich (ca. 18°C Wassertemperatur). Carina war die erste und als sie ohne Herzinfarkt wieder auftauchte, sprangen die anderen schnell hinterher. Lasse und Carina verbanden den Spaß gleich mit dem Nützlichen und bekamen einen Schwamm ins Wasser gereicht. Nach einiger Zeit kamen endlich alle wieder schön durchgekühlt aus dem Wasser. Nun gab es erstmal nen Glühwein, den Felix noch irgendwo in der Sigrun gefunden hatte, wahlweise gab es auch ein kühles Bierchen oder was anderes. Nachdem sich dann alle wieder etwas aufgewärmt hatten, sollte auch die Weiterfahrt angedacht werden. Getrennt und unter Motor traten wir diese dann auch an. Gegen 19Uhr lagen wir dann alle fest in Sonderborg-Stadthafen und Lasse lud uns alle zur Weinprobe an Bord ein. Er hatte von einem Weinhändler-Freund zwei Kisten mit angebrochenen Weinflaschen bekommen und die wollten vernichtet werden. Während wir so gemütlich bei Rotwein das Folkeboot belagerten, näherte sich eine lilafarbene Yacht: "Wollt ihr nen Dorsch?", fragende Blicke machten die Runde, eine kleine Diskussion brach aus, da die Frau auf dem Vordeck schon eine Leine in der Hand hielt. "Da ist bestimmt ein Haken dran?", aber nein, so schlimm war es nicht, die beiden wollten nur den gefangenen Dorsch loswerden (drei Stück hatten sie gefangen) und dafür eine halbe Stunde längsseits kommen, um an Land zu gehen. Felix erklärte sich bereit, den Fisch auszunehmen und damit war dann auch beschlossen, dass wir wieder grillen. Anna und Laura zogen also wenig später los, um einen Grillplatz zu suchen und den Grill anzuschmeißen. Der Fisch wurde in Alufolie eingepackt, die Fischhände beseitigt und weitere zu grillende Dinge zusammengesammelt, so konnte es dann losgehen. Wir waren gerade alle beim Grillplatz eingetrudelt, als Peer die Runde vervollständigte, mit ihm weiteres Grillfleisch, "Das Ding" und Felix' Klampfe. So ließ es sich doch aushalten: lecker Würstchen, Fisch, Fleisch, Toast, Weißwein, Bier, Kartoffelsalat, Tsaziki, Gitarre & Gesang und alles in rauen Mengen! Als es zu dämmern beginnt, ziehen wir alle um auf die Sigrun, wo es bei dem Licht von Petrofunzeln und Kerzen weiterging (Nein, natürlich nicht mit dem Essen, wir waren dann doch schon alle gesättigt!). Lustige Klogänge mit lautem Gesang, lila Brüsten und grünen Ärschen sorgten neben Suchscheinwerfern, welche das Schauspiel auf dem Vorschiff der Sigrun in helles Licht setzten, für amüsante Abwechslung. Diese Nacht war schon etwas länger als die erste, denn schon so gegen 3Uhr landete nicht ganz jeder in seiner Koje.

Am Samstag erwachten wir alle zwischen 9 und 10 Uhr wieder zum Leben. Die Mehrheit verabschiedete sich zum Duschen, der Hafenmeister kassierte nur bis zur Sigrun ab und dann gab es erstmal Frühstück. Manch einer hatte noch mit den Nachwirkungen des Vorabends zu kämpfen, doch so gegen Mittag schmissen wir alle die Leinen wieder los. Bei einer leichten Brise aus der richtigen Richtung, konnten wir sogar den Spi ziehen (Carina und ich zum ersten Mal alleine, aber es hat geklappt). Die Blase zog auch zeitweise richtig gut, so dass wir sogar einmal 5kn liefen. Beim Leuchtturm Kalkgrund wollte der Spi nicht mehr so richtig stehen, also packten wir ihn ein und segelten stattdessen erstmal unter Genua und Groß weiter. Bei Falshöft ließ uns der Wind dann erneut alleine und wir jockelten erstmal weiter. Bei einem Rundblick stellte ich folgendes fest: Ungefähr eine halbe Meile vor uns kreuzten einige Yachten, eine halbe Meile hinter uns fuhren sie in dieselbe Richtung unter Spi! - Na toll, und was machen wir? Hängen in der Flaute! Kurze Zeit später erreichte uns jedoch auch ein wenig Wind, allerdings der von vorne. Und so liefen wir gegen 18Uhr in Damp ein, Sigrun lag schon an Steg G vor Kopf und wir fanden auch noch eine Box an demselbigen. Nun ging es für alle auf zum Dönerstand, denn der Hunger nahm langsam Überhand. Damp feierte gerade 30. Jubiläum, am Strand war eine Bühne aufgestellt und an der Promenade hatte eine Hüpfburg die Vorherrschaft übernommen. Gegen 19:30 liefen Lasse, Inken und Focke ein, sie legten sich längsseits an die Sigrun. Carina und ich mussten derweil doch noch mal verlegen, allerdings nur einige Boxen weiter. Wenig später fanden sich dann alle auf der Sigrun wieder, wo (wie an den Abenden zuvor) die Klampfe zum Einsatz kam und wir uns leckeren Getränken hingaben. Gegen 23 Uhr kamen wir in den Genuss, das Feuerwerk am Strand vom Cockpit aus verfolgen zu können. Anschließend verabschiedete sich ein kleiner Teil zum Videogucken ins Innere der Sigrun, diesmal klappte es scheinbar auch. Derweil genoss der Rest die schöne Stimmung im Cockpit und Besuch bekamen wir auch noch: Meike, Axel und Rudi waren heute auch von der Dyvig nach Damp gesegelt und leisteten uns Gesellschaft. Für mich endete der Abend schon gegen 2:00, als ich todmüde in die Koje fiel.

Der nächste Tag begann für mich mit dem Geschrei meines Telefons um 9:00, man sollte solche Dinger abends leise oder ausmachen! Ron war gerade mit dem Auto auf dem Weg von der Flensburger Frühjahrswoche zurück nach Kiel und wollte unterwegs noch kurz vorbeischauen. Schlafen konnte ich jetzt sowieso nicht mehr und Carina war auch schon aufgewacht, also ging ich zunächst duschen und anschließend Brötchen holen. Gerade hatten wir begonnen zu frühstücken, da tauchte Ron auch schon auf. Schnell ein Brötchen verdrückt, da war er auch schon wieder weiter zur Sigrun, wo ein Teil der Mannschaft noch in der Koje lag. Ein ganz paar Bilder hat er noch gemacht und denn ist er wieder los. Auf der Sigrun erwachte nun auch der Rest wieder zum Leben und es gab irgendwann Frühstück. Nachdem die Backschaft gemacht war und Carina und ich noch schnell nen Kanister Knallkümmel geholt hatten (es sah mal wieder sehr nach Flaute aus), machten wir uns dann auf den Weg nach Strande zurück. Die Flaute entpuppte sich in der Hafenausfahrt doch als zum Segeln ermunternder Wind und so ging es für uns mit 4-5kn unter Genua und Groß dem Bülker Leuchtturm entgegen. Sigrun und Marjellchen kamen wenig später auch aus dem Hafen, wollten aber vor Damp erst noch einmal baden. In der Strander Bucht holte uns die Sigrun dann noch unter Spi ein, wir waren schon dabei die Segel zu bergen, um dann gegen 15Uhr in den Hafen einzulaufen. Hier war dann erstmal Kommando Seeklar-zurück, Reinschiff und Klamotten zusammenpacken angesagt, bis unsere Eltern auch endlich gegen 17Uhr im Hafen eintrudelten.

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