Sverige 2006 (26.07. – 23.08.)

Strande – Anholt – Kullavik – Saltholmen – Fjordholmarna - Marstrand – Söholmen – Porsholmen – Smögen – Alvö – Stensholmen – Fjällbacka – Gluppö – Hunnebostrand – Smögen – Gullholmen – Marstrand – Saltholmen – Østerby – Sæby – Marselisborg – Hov – Russelbæk – Sønderborg - Strande

 

 

26.07.2006

17:00 Direkt von der Exkursion kam ich in Strande an, Carina und Ralph hatten schon alles vorbereitet. Nur noch kurz Faddel verabschieden und Leinen los. In der Hafenausfahrt fiel der erste Verlust auf – die Kamera war noch im Auto. Also hielten Carina und Ralph das Boot auf Position und Anne holte den Rest aus dem Auto. Vor dem Hafen gingen schließlich die Segel hoch und der Jockel hatte Pause. Die Sonne schien, eine leichte Brise aus Ost wehte uns um die Nase.
Noch schnell eine SMS an Ole: „Wir nehmen die Verfolgung auf, also macht mal langsam…“. Und schon darf Ralph seine erste Wache antreten.
Nach dem Wetterbericht um 21:00 Uhr schlief der Wind ein, aber wir machten noch etwas Fahrt. In Ruhe genossen wir den Sonnenuntergang und hörten ein Hörspiel. Zwischendurch gab’s ein paar belegte Brötchen zur Stärkung.
Gegen 23:00 Uhr war dann keine Fahrt im Schiff mehr auszumachen und von der Ruhe hatten wir auch erstmal genug, ich hatte mittlerweile das Ruder übernommen und der Jockel brachte uns dem kleinen Belt näher.
Kurz vor Mitternacht stellte Carina wieder etwas Wind fest, sie übernahm das Ruder und zog die Segel wieder hoch. In der Ferne konnten wir Wetterleuchten beobachten und der Sternenhimmel war einmalig. Endlich Urlaub!!!

 

 

 

 

 

 

27.07.2006

 

 

Der frühe Morgen begrüßte uns mit wenig Wind aus östlichen Richtungen, die Segel wechselten von eiserner Genua zu Groß und Genua und die Genua wurde gelegentlich gegen den Spinnaker eingetauscht.
Gegen Mittag näherten wir uns dem Schwanenhals und um 14:00 Uhr konnten wir endlich beide Brücken achteraus sehen. Der nördliche Ausgang des kleinen Belts ärgerte uns mit Flaute und komischen Wellen von vorne. Keine guten Voraussetzungen zum Jockeln, aber auch zum Segeln nicht das Optimale!
Wenigstens schien die Sonne und wir sichteten einige Tümmler.
Gegen Abend gab’s auf dem Svanegrund eine leckere Ladung Raviolen und eine schnelle Backschaft – der Topf schwamm an einer Leine achteraus…
Unser Wetterbericht wurde von einem Wasserball-Manöver gestört.
Gegen halb zehn ging in der Tunø-Rinne der Spi wieder hoch und der Wind nahm zu.
Kurz vor Mitternacht konnten wir wieder das Wetterleuchten in der Ferne beobachten, da der Wind ebenfalls etwas zulegte, wechselten wir wieder den Spi gegen die Genua. Ole und Maike hatten mittlerweile verlauten lassen, dass sie auf Anholt auf uns warteten.
Um Mitternacht hatten wir Hjelm querab und damit die Speedferries achteraus, ich konnte mich erstmal etwas hinlegen, Carina übernahm das Ruder und Ralph machte es sich draußen bequem.

 

 

28.07.2006

Kaum hatte Ralph gegen ein Uhr das Ruder übernommen, begann es zu regnen, Carina leistete ihm nach einer Stunde Aufwärmen draußen Gesellschaft, der Schauer war glücklicherweise nicht von langer Dauer. Zum Sonnenaufgang übernahm ich dann wieder das Steuer und warf gegen 5:00 Uhr morgens die Schleppangel aus.
Eine Stunde später war dann auch ein Fisch dran, dieser fraß jedoch den Bilnker und ward nicht mehr gesehen.
Der zweite Fisch gegen 7:00 morgens sollte uns dann nicht entwischen. Ralph übernahm das Ruder und ich versuchte mich mit Handschuhen, Lappen, Eimer und Messer daran, die Makrele zu töten und auszunehmen. Es war ziemlich eklig, aber es klappte auch besser, als ich erwartet hatte. Es sollte jedoch für diesen Tag der letzte Fisch sein, denn wir näherten uns langsam der Insel Anholt. Gegen 8:00 Uhr war dann der Wind noch einmal weg, so dass der Jockel für ein Stündchen herhalten musste.
Um 10 Uhr, nach etwa 41 Stunden und 172,2 Seemeilen passierten wir die Hafeneinfahrt von Anholt. Und wie sollte es anders sein? Der erste Hafen und der Motor fiel aus. Also versuchten wir bei kaum Wind irgendwie mittels Genua und wriggen auf einen freien Platz zu gelangen. Zum Glück konnte Kalki uns einen zeigen, so dass wir nicht mehr lange suchen mussten.
Neben der Schmitzkatze lag auch gleich die Flipskøken mit Ole und Maike. Die beiden waren gerade aufgewacht und wir konnten erstmal alle ein gemeinsames Morgenbad vom Strand aus zelebrieren. Das war auch bitter nötig, man fühlt sich nach so einer langen Fahrt nicht mehr wirklich frisch…
Carina wurde sogleich tätlich von einer Feuerqualle angegriffen.
Den weiteren Tag verbrachten wir mit einem ausgedehnten Frühstück im Cockpit der Schmitzkatze und dem anschließenden Versuch, herauszufinden, was der Jockel denn nun schon wieder hatte. Die Diagnose war schließlich, das er nur noch mit herausgezogenem Chooke fährt und so sollte es dann auch weitergehen.
Die Reparaturstunde sollte damit jedoch nicht beendet sein, so nahm Ole im Anschluss noch seine Winsch ins Visier, dazu gab’s auch ein Gläschen Wein.
Gegen Abend wurde in gemütlicher Runde gegrillt, wir hatten noch einiges an Grillgut dabei, nicht zuletzt musste der Fisch ja auch gegessen werden. Selbst geangelt schmeckt er gleich viel besser.
Nach dem Wetterbericht und der Durchgabe des Einkaufszettels an Rebecca (neuer Motor, Fenistil Tropfen, …) gab es auf der Schmitzkatze noch einen ordentlichen Umtrunk mit geklampftem Gerhard Gösebrecht und ähnlichen Titeln. Es stellte sich wenig später heraus, das wir nicht einfach feierten – Nein, Kalki hatte auch noch Geburtstag!!!
Nach dem obligatorischen Anstoßen wurde noch kurz die Lage im Casablanca und im Moleviten gecheckt und so dann viel die Crew der Beetle auch in einen komaähnlichen Tiefschlaf. 

29.07.2006

Nach langem Ausschlafen, Morgenbad und Frühstück sollte es wie folgt kommen:
Der deutsche Wetterbericht verhieß netten Wind, der Däne (von Kalki übersetzt) sprach von Flaute. Ole und ich diskutierten also mögliche Ziele aus und beschlossen, das der DWD Recht haben sollte. Ziel sollte Porsholem bei Grundsund in Schweden sein. Aufgrund der großen Entfernung von 90 Seemeilen und der geringen Segelkenntisse von Maike wurde in einer Lagebesprechung beschlossen, dass Ralph mit zu Ole an Bord gehen sollte.
Gegen 13:30 Uhr hieß es in neuen Crewkonstellationen „Leinen los“ und „Anker auf“.
Noch in der Hafenausfahrt gingen die Segel hoch und der Motor wurde abgestellt.
Etwa sechs Seemeilen weiter lagen wir im Öl, Flipskøken dümpelte einige Meilen weiter außer Sichtweite. Nach einer Viertelstunde Laufzeit verabschiedete sich der Motor für den Rest dieses Urlaubs. Was will man machen?
Wir verdaddelten den Tag mit Kartenspielen, Fische beobachten, fluchen und mit Sonnencreme eincremen.
Nach dem Wetterbericht am Abend, er sprach wieder von gutem Wind, gab es lecker Bratkartoffeln. Der Anker fiel auf 12m Tiefe, Lampe an und wir gingen erstmal auf Koje.

30.07.2006

Um ein Uhr ging der Wecker, Wind war da! Anker auf und schnell die Segel hoch ging, es bei nordöstlichen Winden um die 3 in Richtung Læsø.
Gegen 7 Uhr hatte Carina das Hörbuch hören über und wir kamen Læsø zunehmend näher. Die Bratsonne stand mal wieder am Himmel, der Wind hatte wieder nachgelassen und so konnten wir nacheinander eine Eimerdusche genießen. Es hat doch was für sich, ohne Männer an Bord zu segeln.
Carinas Dusche wurde gleich zweimal durch das Anbeißen zweier Fische unterbrochen. Eine kleine und eine große Makrele wurden ausgenommen und in der Backskiste verstaut.
Gegen Mittag machten wir etwa 2 kn Fahrt voraus und erfuhren von Ole, dass er nördlich Læsø vor Anker liegt, weil er das Rückwärtstreiben satt hatte.
Am Nachmittag fiel die Entscheidung des Ziels auf Kullavik südlich von Göteborg.
Von Windfeld zu Windfeld ging es langsam voran, aber es ging immerhin voran und über den strahlenden Sonnenschein wollten wir uns nicht beschweren!
Gegen 20:00 Uhr überquerten wir die Tanker-Aurtobahn „Weg T“ und konnten um 23:30 Uhr Tistlarna querab melden. Die Flipskøken war längst an einer Skäre in der Nähe fest. Der nächtliche Weg durch den Skärengarten wurde für uns jetzt richtig spannend. Von Lichtern zu Lichtern hangelten wir uns um die gefährlichen Klippen herum. Ohne Motor keine leichte Aufgabe, aber der Wind war uns zum Glück gnädig und wehte konstant, wenn auch nicht immer aus der richtigen Richtung.
Richtig kribbelig wurde es bei der Ansteuerung auf Kullavik, wir mussten das enge Fahrwasser zwischen zwei Untiefen aufkreuzen. Wenigstens half uns ein Leitfeuer den richtigen Weg zu finden. Carina musste sofort den Farbwechsel von weiß zu rot und von weiß zu grün ansagen und das bedeutete auch gleich das Kommando zur Wende. Nach bestimmt 15 Schlägen kamen wir gegen 2:00 Uhr morgens hundemüde im Hafen an. Wenigstens fanden wir auch gleich eine Box.

 

 

 

31.07.2006

Schon um halb neun wurden wir von der Crew der Flipskøken geweckt, die drei sind auch gleich wieder los, um einkaufen zu gehen. Gegen 11:30 Uhr erwachten Carina und ich endgültig, es regnete!
Nach einer Dusche und einer erneuten Motoruntersuchung ohne nennenswertes Ergebnis mussten wir vier Boxen weiter verlegten. Am Nachmittag riefen wir unsere schwedischen Freunde Barbara und Krister an, die uns sogleich abholen wollten, zunächst wollten wir jedoch grillen.
Nach Fisch, Zucchini-Auberginen-Pfanne und Baguette stand Barbara auch schon vor dem Schiff.
Da das Auto nicht für so viele Leute ausgelegt war, musste Ralph sich quer über die auf der Rückbank Sitzenden legen, so wurde dann die lange 30-Zone mit ihren Brems-Hubbeln zum Abenteuer.
Bei Razz auf Sprite, Sekt und Knabbereien genossen wir die gemütliche Atmosphäre im Garten unserer Freunde.
Krister fuhr uns schließlich gegen halb drei zu den Booten zurück.

 

 

01.08.2006

 

 

Ein Hafentag voller Reparaturversuche, einer Fahrt zum Motorservice Lindahl mit Barbara, der kurzfristigen Einquartierung von Barbara und Hund Nikita für zwei Tage aus denen dann doch nur ein halber Tag wurde, da es wie aus Eimern schüttete. Am Abend schlug das Wetter doch noch zum Guten um, so dass wir eine Runde schwimmen gingen. Ralph, Ole und ich schwammen zur anderen Seite und überraschten  Barbara und Krister einmal ohne Auto. Nach einem Tee und Klönschnack machten wir uns auch wieder auf den Weg zurück. Zitternd gab’s auf der Beetle noch einen heißen Tee. Nach einem kleinen Zwischenfall mit zwei Schwedinnen, die entweder heiß auf die Jungs oder auf unseren Alkohol waren, endete der Abend auf der Flipskøken mit Tabu und leckeren Kirschgemischen.

 

 

 

02.08.2006

Frühmorgens wurden wir von einer X-Yacht geweckt, die unbedingt sofort auf ihren Liegeplatz wollte. Bei grünem Frei-Schild und ohne Motor hatte ich herzlich wenig Verständnis für das frühe Verlegemanöver.
Gegen Mittag waren auch alle ausgeschlafen und nachdem Barbara die Hundenäpfe abgeholt und sich mit dem Auto auf den Weg nach Norwegen gemacht hatte, konnten wir unter Segeln die Hafeneinfahrt passieren. Kaum eine Stunde auf dem Wasser gab es einen Wolkenbruch mit netten Böen, wir konnten gerade rechtzeitig die Großsegel wegpacken. Zwei Stunden später lagen wir in Saltholmen fest, hier sollte auch der Crewwechsel der Beetle stattfinden.
Ein allgemeines Nachmittagsschläfchen überbrückte die Zeit bis zum Grillen. Mit zwei Kilo Fleisch hatte Barbara es verdammt gut mit uns gemeint.
Pappsatt wurde auf der Flipskøken das Kino eröffnet: Elisabethtown stand auf dem Programm.

 

 

 

03.08.2006

Ein Tag in Göteborg. Mit der Tram fuhren wir zunächst zum Stenaline-Dänemark-Terminal – Kiel ist übrigens in ganz Göteborg ausgeschildert. Zwei Fahrkarten für Carina und Ralph wurden gebucht. Im Anschluss unternahmen wir einen ausgedehnten Stadtbummel: Lillabommen – Viking – Legohaus - Einkaufscentrum Brunnsparken – Botanischer Garten. Nach dem Einkauf ging’s zurück zu den Schiffen.

Nach einer abendlichen Ladung Nudeln mit Soße gab’s ein bisschen Monsterärger und schließlich spielte das Kino „Wenn Träume fliegen lernen“.

 

 

04.08.2006

 

 

Ein letztes Frühstück in gewohnter Konstellation gegen 8:30 Uhr, die letzten Klamotten wurden noch zusammen gepackt und schon ging es mit der Tram in Richtung Fähre. Der alte Jockel wurde von Ole geschultert. Die Taschen unter den Anderen aufgeteilt. Um 11 Uhr wurden Ralph und Carina allein gelassen und doch mussten wir noch mal mit der Tram zurück. Wir hatten noch Ralphs Jacke gebunkert, was uns zum Glück rechtzeitig auffiel. Die beiden staunten nicht schlecht, als wir wieder im Terminal standen. Nun aber endgültiger Abschied.
Wir verzogen uns mit einem Pott Eis auf die Skäre an der Hafenausfahrt und beobachteten die auslaufende Fähre.
Nach einem mittelschweren Großreinschiff wurde ein leckerer Cocktail gemixt, wobei ich von einer Wespe angegriffen wurde. Zwiebel drauf hilft wahre Wunder, trotzdem wurde darauf bestanden, das ich den Arm hochhalte. Mit der Tram wieder am Terminal angekommen, traf um 17:15 Uhr pünktlich Rebecca ein, zusammen mit unserer neuen Freundin Jaqueline, eine zeitweise ziemlich zickige Jockel-Dame!
An dieser Stelle noch mal einen HERZLICHEN DANK AN WOLFGANG HECK für die spontane Leihgabe!!!
Nach einem äußerst schmackhaften Abendessen, Gemüsepfanne mit Nudeln, gab es ein Schlückchen gekühlten Sekt zur Begrüßung.
Als Nachtisch gab’s, eine Backschaft und eine Lesestunde später, auf der Skäre in Form von einem Blaubeerkuchen à la Rebecca.

 

 

05.08.2006

 

 

Der Tag begann gegen halb neun, Rebecca zeigte guten Willen und ging joggen. Nach einem kleinen Frühstück und kurzem Einkauf nahmen wir Kurs auf unsere erste Skäre. Der Motor ging kurz hinter der Box aus, so dass wir doch wieder raussegelten. Grund: Der Tankhebel war noch nicht auf extern umgestellt. Unser Ziel heute: Fjordholmarna etwa sechs Seemeilen entfernt. Gegen 15 Uhr kamen wir dort an und wieder versagte uns der Motor den Dienst, anscheinend soll man den Tank doch auf „Intern“ stellen. Nette Schweden, die auch ein paar Brocken deutsch sprechen konnten, halfen uns mit dem Gummiboot eine Leine an Land zu bringen. Kaum lagen wir richtig fest, drehte der Wind, so dass wir doch auf die andere Seite verlegen mussten. Diesmal klappte alles gut, sogar der Motor spielte mit. Nun konnte auch Rebecca endlich die Ferien auf der Skäre genießen. Ole und Maike hatten einige Meter entfernt von uns festgemacht, so dass wir gemeinsam Abendessen machen konnten: Reis mit Scheiß. Kaum aufgegessen, bekamen wir Besuch von Flipskøkens Nachbarn – zwei Schweden aus Kullavik, die wir sogleich auf einen Drink einluden. Eine wilde Mischung aus etwas Schwedisch, ein paar Worten Deutsch und viel Englisch ließ die Unterhaltung interessant werden. Aber man versteht sich irgendwie.

 

 

 

 

 

 

06.08.2006

Endlich einfach vom Heckkorb ins Wasser springen – das ist wahrer Urlaub, Schweden-Urlaub! Ein ausgedehntes Morgenbad nahm zwischen Beetle und Flipskøken seinen Lauf. Hungrig gingen wir danach auf Rebecca’s Rühreier los, nur Ole wollte sich lieber den Vorabend noch mal durch den Kopf gehen lassen. Der Tag verging mit Lesen, Schwimmen und in der Sonne grillen, bis schließlich Abschied auf dem Programm stand. Ole und Maike hatten noch eine Woche, um wieder nach Kiel zu segeln und nach den Windverhältnissen auf der Hinreise ist das schon herzlich wenig.
So denn verließen uns die beiden am Nachmittag in Richtung Dänemark. Wir verdaddelten den Tag und genossen Sonne und Meer.

 

 

 

 

07.08.2006

Gegen 11:30 hieß es auch bei uns „Anker auf“ und wir machten uns auf den Weg gen Norden. Durch den Skärengarten, vorbei an Björkö segelten wir durch den Albrechtsundkanal zunächst bis Marstrand, um uns dort kurz zu versorgen.

 

 

 

 

Frischwasser, Müll weg und ein paar Einkäufe, schließlich noch ne Pizza und schon waren wir wieder auf dem Wasser. Nordöstlich von Marstrand suchten wir uns ein Plätzchen in der bekannten Bucht Söholmen. Nach dem Wetterbericht kletterten wir die Skäre hoch, um den Sonnenuntergang zu genießen. Nach einer Runde Kniffel fielen wir auch alsbald in die Kojen.

 

 

 

 

 

 

08.08.2006

Früh schon wachten wir an diesem Morgen auf und sprangen in die Fluten und kaum trocken, segelten wir auch schon wieder los. Wir wollten die nette Brise schließlich nicht warten lassen. Durch den schmalen, hohen Kalvesund, vorbei an Hjärterö, schließlich durch den Kirkesund und den Möllosund hindurch wechselten sich der Jockel und die Segel ab, Jaqueline ist immer nur dann zickig, wenn der Tank zu voll ist, dann geht sie aus, ansonsten ist sie doch recht zuverlässig.
Nördlich von Gullholmen kamen wir schließlich an unserem Ziel an, die Skäre Porsholmen hatten wir damals noch mit der Faddel zusammen ausgekundschaftet. Mittlerweile ist sie leider ziemlich verdreckt, da es keine Müll-Mayas gibt. Positiv ist zu bemerken, das man hervorragend vorne und hinten festmachen kann und das haben wir auch gemacht, denn das Wetter verhieß etwas mehr Wind. Rebecca hatte also ihre Neo-Schuhe angezogen und war rüber geschwommen, um die Leine fest zumachen. Nach einer Gemüse-Hackfleisch-Pfanne, einem ausgedehnten Landgang auf die andere Seite mit vielen Löchern aus der Eiszeit planten wir noch den kommenden Tag. Wir wollten nach Smögen, ein wenig Shoppen und ein Krabbenbrötchen futtern und anschließend weiter nach Norden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

09.08.2006

Nach erneutem frühen Aufbrechen kamen wir schon am späten Vormittag in Smögen an, Frühstück an der Fischbude, Bummel durch die Geschäfte am Hafen und schließlich noch eine große Portion Krabben für’s Abendbrot. Schon ging’s weiter, außenrum um den Sotenkanal, vorbei an Hunnebostrand nach Alvö. Meiner Lieblingsskäre und nun auch Rebercca’s. Zart rötliche, sehr runde Steine mit vielen kleinen und großen Löchern, wie auf Porsholmen. Ganz hinten drin fanden wir ein sehr geschütztes Plätzchen, der Tiefgang reichte auch gerade so für uns aus. Einige Meter vor dem Schiff konnten wir nach der Erkundung die Kohlen für die große Eisenpfanne einheizen. Mit viel Knobi wurden die Krabben angebraten, dazu eine leckere Ayoli und ein bisschen Zucchini-Auberginen-Gebretzel. Faddel wird sich freuen – Fisch in seiner heiligen Pfanne. Danach war uns auch rechtschaffend schlecht… 

 

 

 

 

 

10.08.2006

Ein frischer Morgen bei bedecktem Himmel sollte uns das vorerst letzte Morgenbad bescheren und es war schon ziemlich kalt.
Durch den wunderschönen Hamburgsund mit seinem kleinen Wegweiser-Männchen und den vielen hübschen Fischerhäuschen ging es zunächst nach Stensholmen. Auf dem Weg dorthin hat uns erstmal Dirk verlassen hat, beim Setzen des Großsegels war sie gebrochen. Leider war das Anlanden an Stensholmen auf Grund geringer Tiefen schlecht, so dass wir das Grab von Gorch Fock nur durch das Fernglas sehen konnten. Und so segelten wir gleich weiter nach Fjällbacka, unserem nördlichsten Ziel. Eine für Rebecca sehr erfolgreiche Shoppingrunde - ein neuer Bikini und eine neue Hose sollten es sein - war der Hauptgrund für das nette Hafenstädtchen nicht weit von der norwegischen Grenze.
Zurück auf dem Wasser, wir wollten schließlich wieder an der Stein, zogen leider dunkle Wolken auf, so dass der nächste Anleger in Gluppö nicht wirklich erfolgreich verlief. Nasse Skären sind nicht der beste Untergrund , um an Land zu springen, abgesehen davon, sind die Wassertiefen hier oben schon recht groß, so dass der Anker auch nicht gehalten hatte. Wir beschlossen wieder ein Stückchen weiter nach Süden zu segeln und landeten schließlich in Hunnebostrand. Zu Hunnebostrand ist folgendes zu sagen: Es gibt drei Häfen, von denen zwei nur Privatanleger beinhalten, der dritte (ganz nördliche) ist ein Gästehafen. Dieser ist auch viel freundlicher gestaltet, als die Privathäfen, es gibt einige Restaurationen und Läden, unter anderem ein Restaurant, in dem man sich den lebenden Hummer aussuchen kann, den man gleich auf den Teller bekommt. Wir sind dann doch lieber Pizza essen gegangen.

 

 

11.08.2006

Flaute mit Sonne! Ein guter Grund, sich auf den Jockel zu verlassen und durch den Sotenkanal zu fahren. Südlich vom Sotenkanal hielten wir erneut kurz in Smögen an, um noch ein paar leckere Krabben einzukaufen und etwas Brot zu besorgen. Dreistes Näherkommen der Möwen musste ich mit der Leine verteidigen, wollte die Möwe doch glatt bei uns an Bord hüpfen. Rebecca wieder an Bord aufgenommen, versuchten wir uns im Flautentreiben. Mit mäßigem Erfolg trieben wir zwischen den Steinen entlang, um außerhalb der Skären vielleicht auf etwas mehr Wind zu hoffen. Dieser kam dann auch, aber weit mehr als erhofft. Noch dazu mit Gewitterböen. Das Groß hatten wir zum Glück rechtzeitig weggepackt, so dass wir nur unter Genua dem dunklen Himmel entgegen rasten. Nachdem der Wind die Wellen ordentlich aufgebauscht hatte, ließ er schlagartig wieder nach. Der Jockel war zu vergessen, da die Wellen in höchstens aufheulen ließen und so mussten wir uns wieder in Geduld üben, bis uns eine leichte Brise wieder in Richtung Skärengarten führte.
Fest im Hafen von Gullhomen pulten wir erstmal die Krabben und besahen anschließend die idyllische, dicht mit Häusern bepackte Insel. Man sollte sich das nicht entgehen lassen, es steht wirklich Haus an Haus und man muss aufpassen, dass man nicht aus Versehen von den Wegen abkommt und in einem Garten landet. Autos gibt es hier keine, wo sollten sie auch lang fahren. Interessant ist nur die Frage, wie bekommen die Leute ihre Möbel in Häuser, die mitten auf der Insel stehen?
Nach kurzem Ausklang mit Wein und Kniffel ruhten wir uns von den wandelnden Wettern des Tages aus.

 

 

12.08.2006

 

 

Bei Nordost 5-6 mit ordentlichen Boen segelten wir nur unter Genua mit (für eine Bandholm 24) rasanter Geschwindigkeit gen Süden. Kurzer Halt in Marstrand zwecks Versorgung und schon jockelten wir weiter durch den Albrechtsundkanal. Am südlichen Ausgang staunten wir nicht schlecht, als die Küstenwache dort lag , um zu schnelle Motorboote zu blitzen. Kaum hatten wir die Genua wieder draußen, brach auch schon ein ordentlicher Wind mit Gewitterböen aus, so dass wir kurzerhand flach auf dem Wasser lagen und das nur unter Genua. Ganz zu Schweigen davon, dass wir uns so schnell nicht in Schale werfen konnten und demnach patschnass waren. Eine gute Stunde brachte uns dieser kleine Zwischenfall netten Wind mit, dann war’s auch schon wieder vorbei. Wir beschlossen, die nassen Skären nicht anzulaufen und weiterzusegeln bis nach Saltholmen.
Hier sollte Jaqueline dann noch einmal kräftig zicken und genau im falschen Moment ausgehen, so dass wir einen Pfahl knutschten. Nachdem ich mich ausgiebig darüber geärgert hatte, spielten wir noch eine Runde Karten und gingen schließlich schlafen.

 

 

13.08.2006 und 14.08.2006

 

 

Zwei Hafentage in Göteborg, wir hatten uns den Göteborg Pass gekauft und kosteten diesen auch aus: Mit der Tram ging es in die City, Liseberg Park und Universeum standen auf dem Plan. In Göteborg waren zu dem Zeitpunkt gerade die Europameisterschaften in Leichtathletik, so dass wir in der Innenstadt nur zu Fuß vorwärts kamen. Dafür konnten wir auch ein wenig von dem Trubel miterleben, der an der Marathonstrecke herrschte. Freizeitpark ist Freizeitpark, aber das Universeum ist sehr zu empfehlen. Neben vielen Fischen und Haien, einigen Schlangen und ein paar Affen bietet dieses Ausflugsziel für die Kids und auch für Erwachsene interessante Experimentierstationen auf zwei Etagen. Physikalischen Gesetzen, Rätseln, der Technik und Alltagsdingen kann man hier spielerisch auf die Spur kommen. Vielleicht ist Göteborg damit auch mal ein Ziel für spätere Klassenfahrten mit den jüngeren Jahrgängen.
Die Füße rund, gönnten wir uns einen leckeren Burger im Hard Rock Café. Zurück am Hafen, liehen wir uns von der Billerbex, einer deutschen X, etwas Schmonze, um die Undichtigkeiten am etwas verbogenen Bugkorb abzudichten.
Der zweite Göteborg-Tag brachte uns ins Naturhistorische Museum und wieder in den Liseberg-Park, da es am Vortag geregnet hatte.
Wieder am Schiff planten wir den weiteren Verlauf unserer Reise, so langsam konnte man wieder nach Dänemark aufbrechen. Als Ziel für den nächsten Tag setzten wir je nach Wind und Wetter Anholt oder Læsø an.

 

 

15.08.2006

Südöstliche Winde  um die 4 fällten schließlich die Entscheidung, es sollte nach Læsø gehen. Und so ließen wir bei dann doch wechselnden Winden gegen 15 Uhr den Skärengarten achteraus. Endlich mal wieder freie See. Der Wind nahm noch etwas zu, so dass wir gut sechs Stunden später vor Østerby den Dannebro hissen konnten.

16.08.2006

Nach einem kalten Morgenbad in den Fluten für mich und einer Dusche für Rebecca konnte der neue Tag beginnen. Der Himmel war etwas wolkenverhangen und der Wind kam irgendwie immer von vorne, so dass wir es nur bis Sæby schafften. Dafür hatten wir unterwegs einen Hornhecht geangelt, den wir dort grillen konnten. An der Mole konnten wir die Abendregatta mitverfolgen, bis uns ein Schauer an Bord zurück trieb.

17.08.2006

Nach einer kostenlosen (!), warmen Dusche ließen wir uns in praller Sonne und bleierner See auf dem großen bösen Ostsee treiben. Schon wieder Flaute!  

 Na, wo ist der Horizont?!

 

 

Doch der Wind kam, wenn auch nicht wirklich viel, er trieb uns vorwärts. Am Nachmittag angelten wir drei Makrelen, darunter eine richtig große. Zunächst wollten wir nach Bønnerup. Als jedoch klar war, dass wir auch das nicht bis zur Dunkelheit schaffen würden, beschlossen wir durchzusegeln bis Marselisborg.
Die Nacht bescherte uns einen wunderschönen Sternenhimmel und bei wenig Wind lief die Beetle ihre 2 bis 3 Knoten. Einige trawlende Fischer leuchteten uns des Nachts an, und wir leuchteten zurück. Die Sicht war fantastisch, man konnte immer schön die Leuchtfeuer peilen, um damit die GPS-Position zu bestätigen.

 

 

 

 

18.08.2006

 

 

Bei Sonnenaufgang sichteten wir Grenå querab. Zwei Stunden später drehte der Wind und wir konnten den Spi setzen. Der Wind blieb uns gnädig und drehte mit, so dass wir den Spi eine Meile vor Marselisborg erst bergen mussten.
Am frühen Nachmittag in Marselisborg angekommen, gönnten wir uns erstmal einen heiße Dusche und stellten fest, dass der geangelte Fisch nicht mehr gut war und uns auch kein Restaurant am Hafen haben wollte. Am Wochenende ist hier anscheinend immer alles ausgebucht.

19.08.2006

 

 

Einen Tag Marselisborg wollten wir uns dann doch gönnen, also wollten wir mit den 20DKK-Fahrrädern in die Stadt rein fahren, doch Pustekuchen, am Hafenständer gab’s keines mehr, so dass wir doch laufen mussten. In einem größeren Kaufhaus konnten wir einige Lebensmittel einkaufen, ein kleiner Bummel durch die Stadt rundete den Tag ab. Für den Rückweg fanden wir dann doch noch zwei Fahrräder, so dass wir die Taschen nicht schleppen mussten.
Am Abend konnten wir doch noch in einem Fischrestaurant einen Tisch bekommen, also schlemmten wir eine schöne Portion Jungfrunhummer.

 

 

20.08.2006

 

 

Der schwache Wind trieb uns an diesem Tag nach Hov, etwa 17 Seemeilen von Marselisborg entfernt. Ein für mich neuer Hafen, den ich auch gern wieder anlaufen würde.

 

 

21.08.2006

Nachdem endlich etwas Wind aufgekommen war, machten wir uns gegen 11 Uhr auf den Weg heimwärts. Bei südwestlichem Schwachwindkreuzen in langen Schlägen dem Ziel Fænø Sund entgegen. Kurzfristig nahm der Wind etwas zu, so dass ein Ende in Sicht kam, der Wind war jedoch nicht von langer Dauer. Gegen 23 Uhr leuchteten wir die Bucht ab, um eventuell doch noch eine Mooringboje zu ergattern. Leider waren sie alle besetzt und an den Schwänen, die wir mit dem Scheinwerfer aufschreckten, ließ sich schlecht festmachen. Und so suchten wir uns eine freie Box im Hafen Russelbæk und freuten uns auf eine Dusche am nächsten Morgen.

 

 

22.08.2006

 

 

Gleiche Windstärke aus anderer Richtung. Flautenkreuzen macht auch wirklich keinen Spaß. Mitten im kleinen Belt, zwischen einigen Tümmlern und bei strahlendem Sonnenschein klingelt das Diensthandy von der Frau Stabsarzt Kucken (Rebecca):“Stellen Sie sich mal hin! Hiermit befördere ich Sie mit Wirkung zum 01.08.2006 zum Oberstabsarzt! Herzlichen Glückwunsch!“
Das musste erstmal mit einem kleinen Sherry gefeiert werden, natürlich ging auch Rasmus nicht leer aus und ein Beck’s fanden wir auch noch in der Bilge. Kurz darauf ließ der Wind völlig zu Wünschen übrig, um dann noch mal aufzudrehen. Und so segelten wir mit 7 Knoten dem Alsenfjord entgegen. Am Eingang zum Alsen Sund gab es schließlich Abendessen auf See und um 21:10 Uhr öffnete die Brücke von Sønderborg, so dass wir eine gute Viertelstunde später im Yachthafen festmachen konnten. Dies sollte der letzte Hafen in Dänemark sein und so wanderten wir in die Stadt, um uns im Maybe not Bob noch ein Kilkenny auf die Beförderung und das nahende Ende der Sommerreise zu gönnen.

 

 

23.08.2006

 

 

Ziel für heute sollte eigentlich Maasholm sein, aufgrund des Wetterberichts für den folgenden Tag (Es sollte Südwind geben) und nicht zuletzt der heute wieder beginnenden Mittwochsregatten, entschieden wir uns jedoch dafür, doch nach Strande durchzusegeln. Der Wind trieb uns auch gut voran, so dass wir schon nach guten sechs Stunden in Strande ankamen. 

Damit ist die Sommerreise der Beetle mit 746,1 Seemeilen in 29 Tagen und dem nördlichsten Ziel Fjällbacka in Schweden beendet. Eine Tour in zwei Etappen mit einigen kleinen und großen Zwischenfällen. Mit Motoren schein ich’s derzeit zu haben, denn kaum am Parkplatz angekommen, sprang mein Auto nicht an…
Trotzdem war es eine schöne Tour mit überwiegend bestem Wetter!

Anne

 

 

 

 

 

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